Bauförderung läuft bisher ins Leere Geywitz will Kauf von Bestandsimmobilien fördern

Zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung will Bauministerin Klara Geywitz nun auch den Erwerb von Bestandsimmobilien für Familien erleichtern. Das Baugewerbe begrüßt die Ankündigung als "einen Schritt von vielen" – nennt aber eine Maßnahme, die noch mehr Wirkung entfalten würde.

Bauministerin Klara Geywitz will Familien mit einem neuen Förderprogramm helfen, Wohneigentum zu erwerben. - © picture alliance/dpa | Dieter Menne

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will den Kauf von Bestandsimmobilien fördern. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes begrüßte die Pläne: "Neben der degressiven Afa und den Zinssenkungen beim klimafreundlichen Neubau und der Wohneigentumsförderung kann der geförderte Bestandshauskauf eine Chance sein, um etwas Druck aus dem überhitzten Mietmarkt zu nehmen", sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Damit die Investoren in diesem Segment an den Start gingen, müssten die Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen, betonte er.

Noch laufen die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung

Geywitz will nach eigenen Angaben ein neues Programm zur Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilen aus der Taufe heben – zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung. "Wir haben viele alte Häuser, und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern", sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das Volumen für das neue Förderprogramm stehe noch nicht fest. Die Verhandlungen in der Bundesregierung liefen noch.

Baugewerbe für Ausweitung der KfW-Förderprogramme

Ein größerer Hebel für mehr Wohnungsbau ist nach den Worten von Pakleppa die Ausweitung der KfW-Förderprogramme. "Rund zwei Drittel aller Wohnungen werden von Selbstnutzern in Auftrag gegeben", sagte er. Die Regierung sollte die Wohnungseigentumsförderung für Familien deshalb vom EH-40-Standard abkoppeln und auch für den EH-55-Standard verfügbar machen. Auch seien die bisherigen Einkommensgrenzen zu niedrig. "Sie müssen auf ein Haushaltseinkommen von 90.000 Euro im Jahr und 15.000 Euro pro Kind erhöht werden." Alternativ könnten die je Kind gewährten zinsvergünstigten Kreditsummen verdoppelt werden.

Wohnbauförderung für Familien läuft bisher ins Leere

Derzeit liegt die Grenze bei 60.000 Euro (plus 10.000 Euro pro Kind) für den Bau und Erwerb eines neuen Hauses mit EH-40-Standard. Geywitz will diese Grenze jetzt erhöhen. Das bietet sich an, denn von Juni bis Ende August wurden bei der Wohneigentumsförderung für Familien gerade mal 212 Anträge genehmigt. Dies hatte das Bundesbauministerium dem baupolitischen Sprecher der Unionsfraktion Jan-Marco-Luczak (CDU/CSU-Fraktion) auf eine schriftliche Anfrage mitgeteilt.