Das Örtliche, Gelbe Seiten & Co. Umsatz und Google-Ranking: So wertvoll ist ein Telefonbuch-Eintrag

Branchenverzeichnisse wie "Das Telefonbuch", "Gelbe Seiten" oder "Das Örtliche" sind für viele Betriebe ein echter Umsatz-Booster. Eine repräsentative Studie zeigt, dass die Nutzer vor allem nach Kontaktdaten von Handwerkern suchen. Bei jeder zweiten Suchanfrage springt ein Auftrag oder Kauf heraus. Das ist aber noch nicht alles.

Das gedruckte Telefonbuch erfreut sich unter den Deutschen immer noch großer Beliebtheit. Auch die Online-Angebote werden rege genutzt. - © Miqul - stock.adobe.com

Wer nimmt eigentlich noch ein Telefonbuch zur Hand, wenn nach einer Telefonnummer von einem Bekannten oder einem Handwerker aus der Umgebung gesucht wird? Die Antwort: Deutlich mehr als man denken könnte.

30 Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr "Das Örtliche" genutzt. Nicht etwa online, sondern die gedruckte Version. Ähnliche Zahlen können auch die Verzeichnisdienste "Das Telefonbuch" und "Gelbe Seiten" vorweisen. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor.

Doch auch das Online-Angebot der Anbieter wird rege genutzt. Jährlich klicken sich zwischen 11,5 und 18,3 Millionen Menschen in die Verzeichnisse. Die meisten davon mehrfach, und immer mehr mobil. Allein bei "Das Örtliche" wurden im vergangenen Jahr rund 330 Millionen mobile Suchen ausgeführt – mehr als 900.000 täglich.

Jede zweite Kontaktaufnahme führt zum Kauf

Das Telefonbuch hat für 2017 ausgewertet, nach welchen Handwerkern am häufigsten gesucht wurde. Ein Viertel aller Suchanfragen entfiel dabei auf Schreiner. Auf Platz 2 und 3 folgen Maler und Lackierer (24 Prozent) und Sanitär- und Heizungsinstallateure (19 Prozent). - © DHZ

Fast drei Viertel der Befragten nutzen die Informationsquellen, um einen Arzt, Händler oder ein Geschäft zu finden. In jedem zweiten Fall kommt es anschließend zu einem Auftrag oder Kauf. Davon sind 50 bis 70 Prozent Neukunden. Vor allem Ärzte, Restaurants und Handwerker profitieren von dem Angebot der Branchenverzeichnisse, wobei das Handwerk die größten Umsätze für sich verbuchen kann. Im Durchschnitt verdient ein Handwerksbetrieb zwischen 676 und 1.386 Euro an einem Auftrag, der über "Das Örtliche", "Das Telefonbuch" oder "Gelbe Seiten" zustande kam.

Local Citation: Eintrag ins Branchenverzeichnis als Google-Ranking-Faktor

Wer gefunden werden möchte, muss sich zeigen. Ein Eintrag ins Branchenverzeichnis unterstützt dieses Vorhaben in doppelter Hinsicht. So bringt er nicht nur Reichweite über das Verzeichnis selbst, sondern ist auch ein wichtiges Signal für Google. Denn je häufiger ein Betrieb auf seriösen Seiten inklusive Name, Adresse und Telefon gefunden wird, desto besser.

Wichtig dabei: Alle Daten müssen immer exakt gleichgeschrieben werden. Das gilt für die eigene Website, die "Google My Business"-Seite, Bewertungsportale, Social-Media-Kanäle sowie alle weiteren Seiten, auf denen der Betrieb online präsent ist. Konkret bedeutet das: Wird die Straße auf der Homepage mit "Str." abgekürzt und die Telefonnummer mit einem Leerzeichen getrennt, dann muss dies auch auf allen anderen Seiten so gehandhabt werden. Nur auf diese Weise kann Google zweifels frei erkennen, dass es sich stets um denselben Betrieb handelt. Im Gegenzug wird das Unternehmen von Google mit mehr Sichtbarkeit in den lokalen Suchergebnissen belohnt. fre

Telefonbuch-Eintrag: Diese Infos dürfen nicht fehlen

Die GfK hat in einer repräsentativen Umfrage untersucht, welche Informationen von Kunden bei einem gewerblichen Telefonbucheintrag erwartet werden. An erster Stelle mit 89 Prozent stehen die Öffnungszeiten, gefolgt von Informationen zu den Leistungen und Produkten (83 Prozent). Für 60 Prozent der Befragten ist es dabei auch interessant, welche Marken ein Anbieter führt. Dass die Website-Adresse genannt wird, ist für 69 Prozent der Befragten ein Muss. Zudem kann eine kleine Auskunft zu den Parkmöglichkeiten vor Ort sowie eine Info zu den Bezahlmöglichkeiten nicht schaden, meint mehr als jeder Zweite.

Wichtig bei allen Angaben: Die Informationen sollten möglichst klar und verständlich dargestellt werden (83 Prozent).