Die KfW-40-Förderung ging gerade erst wieder an den Start, da war das Budget von einer Milliarde Euro auch schon wieder weg. Für viele Bauherren ist das eine bittere Nachricht. Künftig gelten noch strengere Bedingungen, um Geld von der KfW zu erhalten.

Nach einem beispiellosen Run auf die KfW-Förderung für effiziente Gebäude konnten schon nach wenigen Stunden keine Anträge mehr gestellt werden. Das zur "Verfügung stehende Budget von einer Milliarde Euro sei bereits im Laufe des Vormittags ausgeschöpft" worden, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit Blick auf die Neubauförderung für das Effizienzhaus 40 mit. Die Stufe 1 der neuausgerichteten Neubauförderung habe deshalb schon wieder beendet werden müssen. Auch soll der Topf wie zuvor angekündigt nicht weiter aufgestockt werden. Vielmehr soll ab 21. April die Stufe 2 der Förderung mit strengeren Förderkonditionen gelten.
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte Anfang April die Wiederaufnahme der Neubauförderung zum 20. April angekündigt. Schon da hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) künftige Bauherren darauf vorbereitetet, dass die Milliarde schnell weg sein könne. Das es so schnell gehen könnte, hat wohl auch er nicht erwartet. Habeck stellte auch klar, dass die Förderung nahtlos in die Stufe 2 in das Programm "EH40-Nachhaltigkeit" übergehen und bis Jahresende laufen solle.
Die Förderung erfolgt als zinsgünstiger Kredit mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von 12,5 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Höchstgrenzen der förderfähigen Kosten betragen 150.000 Euro pro Wohneinheit bei Wohngebäuden und 30 Millionen Euro bei Nichtwohngebäuden. Antragsteller können also bis zu 18.750 Euro bzw. 3,75 Millionen Euro erhalten.
Baugewerbe wünscht sich verstetigte Neubauförderung
Für Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, war das "abrupte Förder-Aus" leider zu erwarten. Ab dem 21. April gebe es die EH-40-Förderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG). "Das Siegel als Förderbedingung wird für viele Bauwillige ein Hemmnis darstellen, da es noch nicht genug Kapazitäten zur Vergabe gibt", betonte er. Nötig sei jetzt eine "verlässliche und verstetigte Neubauförderung", damit für alle Beteiligten Planungssicherheit bestehe. Sonst könnten die ehrgeizigen Wohnungsbauziele der Bundesregierung nicht erreicht werden.
Ab Januar 2023 soll nach Angaben des Ministeriums in einem finalen Schritt ein ganz neues umfassendes Förderprogramm mit dem Titel "Klimafreundliches Bauen" an den Start gehen. Noch müsse das Programm ausgestaltet werden, hieß weiter. Klar sei aber schon jetzt, dass das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen dafür weiterentwickelt und insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker berücksichtigt werden sollten.
Nicht der erste KfW-Förderstopp
Anfang des Jahres hatte Habeck die gesamte KfW-Förderung für effizienten Bauen und Sanieren gestoppt, weil die Haushaltsmittel schneller als erwartet aufgebraucht waren. Das hatte für großen Unmut bei Bauherren und Bauwirtschaft gesorgt. Die Politik steuerte darauf hin nach. Bis zum Förderstopp am 24. Januar gestellte, aber noch nicht bewilligten Anträge sollten doch noch bearbeitet werden. EH-55-Bauherren, die ihre Anträge noch bis zum ursprünglichen Ende des Programms Ende Januar stellen wollten, gingen allerdings leer aus. Die Sanierungsförderung über die KfW lief schon am 22. Februar wieder an und soll auch fortgesetzt werden. Das Wiederaufnahme der Effizienzhausförderung EH 40 ließ dagegen bis zum 20. April auf sich warten. Um möglichst viele Bauherren fördern zu können, wurde die bisherige EH-40-Förderung verringert. Für einen Förderkredit von maximal 150.000 wurde der Tilgungszuschuss auf zehn Prozent halbiert.
Sanierungsförderung wird fortgesetzt
Wie das Ministerium weiter mitteilte, werden neben der Neubauförderung auch Sanierungsmaßnahmen durch den Bund gefördert. Die Sanierungsförderung sei für den Klimaschutz besonders wichtig. Hier könne mit jedem Förder-Euro die höchsten Einsparungen von Treibhausgasen erreicht werden. Und so das Klima am effizientesten geschützt werden. Gerade alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen seien Energiefresser. Ihr Austausch oder ihre Erneuerung sei wichtig, um den Energiebedarf und die Energiekosten zu senken.