Geschäftsklimaindex Geschäftsklima bei Selbstständigen bessert sich

Die Erwartungen steigen, das Geschäftsklima bei Selbstständigen hellt sich auf: Das zeigt der Jimdo-Ifo Geschäftsklimaindex im Februar 2023. Von Optimismus sind die Kleinstunternehmen aber weiterhin entfernt.

Der Jimdo-Ifo Geschäftsklimaindex im Februar 2023 zeigt, dass sich das Geschäftsklima bei Selbstständigen verbessert hat. - © Carlos André Santos - stock.adobe.com

Im Herbst war die Stimmung in den Kleinstunternehmen am Boden. Selbstständige schätzten ihre Situation deutlich pessimistischer ein als das in der Gesamtwirtschaft der Fall war. Im Dezember hellte sich die Lage dann erstmals wieder auf. Inzwischen sind die Umsatzerwartungen zum dritten Mal in Folge gestiegen und übertrafen im Februar nun auch die der Gesamtwirtschaft. Dadurch hätten Selbstständige den Abstand zum Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft aufgeholt und liegen nun gleichauf. "Von Optimismus kann man bei den Selbstständigen zwar noch nicht sprechen, aber ihr Pessimismus nimmt deutlich ab", so Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Während die Zukunftssorgen also weniger werden, bleibt die tatsächliche Geschäftslage der Selbstständigen weiterhin erkennbar hinter der Gesamtwirtschaft zurück.

Ziel: dauerhaft positive Geschäftslage

"Obwohl sich die Geschäftslage und -erwartungen der Selbstständigen erneut verbessert haben, bleiben sie auf einem sehr niedrigen Niveau", sagt Matthias Henze, CEO und Gründer von Jimdo. Das würde weiterhin verdeutlichen, wie viel Kraft es Kleinstunternehmern kostet, die Krisen der letzten Jahre zu verdauen. Viele von ihnen hätten bewundernswerten langen Atem, aber von einer nachhaltigen Erholung könnten erst gesprochen werden, wenn die Geschäftslage der Selbstständigen ein dauerhaft positives Niveau erreicht und gegenüber der Gesamtwirtschaft weiter aufholt.

Die Vorzeichen dafür stehen laut Henze zumindest nicht schlecht und dieses Momentum sollte unbedingt genutzt werden: "Seit drei Monaten wird der Abstand zur Gesamtwirtschaft allmählich kleiner und im Februar betrug er elf Punkte. Dies ist zwar immer noch deutlich zu groß, aber immerhin der geringste Abstand seit der Erhebung der Daten im August 2022. "

Wie sich Selbstständige nachhaltig erholen könnten

Andreas Lutz, der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland hat konkrete Vorschläge zur Nutzung des momentanen Aufwinds: "Für Solo-Selbstständige, die von Hilfen wie der Inflationsausgleichsprämie und Kurzarbeitergeld ausgeschlossen sind, muss die Koalition nun endlich handeln. Es geht dabei um die Unterstützung von etwa zwei Millionen Selbstständigen ohne Mitarbeiter." Hierbei könnten Maßnahmen wie die Senkung der GKV-Mindestbeiträge auf das Niveau von Angestellten, mehr Rechtssicherheit bei der Statusfeststellung und die Einführung eines Altersvorsorge-Depots erste Schritte sein. gsa