Digitales Marketing ist auch bei Handwerksunternehmern auf dem Vormarsch. Ob ein Unternehmensprofil bei Facebook oder ein Eintrag bei Google Places, für Betriebe gibt es viele Möglichkeiten für sich zu werben. Die zehn Top-Trends 2014 im Überblick.

Digitales Marketing bietet Handwerksunternehmern die Möglichkeit, auch mit verhältnismäßig geringem Budget auf den Betrieb aufmerksam zu machen, die Bekanntheit zu steigern, Kunden direkt anzusprechen und über Neuigkeiten zu informieren.
Der erste Schritt ins digitale Marketing ist häufig die Erstellung einer eigenen Webseite. Der nächste Schritt oder sogar eine Alternative zur Homepage kann das Erstellen eines Unternehmensprofils bei Facebook oder einem anderen Netzwerk sein. Wer richtig ins digitale Marketing einsteigen will, dem bieten sich noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, die häufig am besten im Zusammenspiel funktionieren. Die Marketingagentur explido hat in einer großen Studie die zehn Top-Trends des Jahres analysiert.
1. Mobile
Mobile Mediennutzung ist in der Bevölkerung angekommen und gehört für Viele zum täglichen Leben dazu. Der Marktanteil ist von 18 Prozent im Jahr 2011 auf 40 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Die Zeit, die mit internetfähigen Geräten verbracht wird, ist nahe daran, die Fernsehzeit einzuholen.
Die Ausgaben im Werbemarkt haben bei dieser Entwicklung aber (noch) nicht nachgezogen. Die Werbebudgets im Cross-Media-Mix bewegen sich noch im einstelligen Prozentbereich und genau hier liegt der Trend für 2014. Der Mobile-Markt birgt ein riesiges Potenzial, die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu erreichen. Dieses Potenzial gilt es nun sinnvoll und effizient zu nutzen und so die "Goldmine Mobile" anzuzapfen.
2. Social Media
Märkte sind Gespräche. Daher ist der Austausch unter den jeweiligen Anspruchsgruppen im Netz und damit einhergehend die Reichweite und Reputation von Unternehmen, Marken und Produkten in den Zielgruppen entscheidend. Hier erst wird Aufmerksamkeit und Interesse geschaffen, werden Bewertungen und Empfehlungen eingeholt und Entscheidungsgrundlagen geschaffen, um Nutzer schließlich zu Kunden zu machen und sie im Anschluß möglichst lange als Kunden zu binden.
Das Bewusstsein um die Macht der Kunden im Netz wächst in den Unternehmen. Entsprechend steigt die Nachfrage nach einem professionellen, messbaren Beziehungsmanagement über die sozialen Kanäle hinweg. Kaum ein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, Social Media Relations zu vernachlässigen.
3. Content Marketing
Content bleibt 2014 nicht nur King – er wird sogar Kaiser! Es lohnt sich, verstärkt in qualitative Inhalte zu investieren, denn ganz gleich ob KMU oder Großkonzern – für Unternehmen ergeben sich durch Content Marketing enorme Chancen: informativer Content schafft z.b. eine Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und Nutzer und trägt zur Steigerung der Markenbekanntheit bei. Das fördert "subtil" den Abverkauf von Produkten.
Der Grund dafür ist simpel: Unternehmen sind Spezialisten in ihrem Fachgebiet. mit diesem Wissen können sie dem "Suchenden im Netz" bei der Lösung seiner Probleme helfen – und zwar in Form von informativen Inhalten. Content Marketing schafft so einen enormen Mehrwert und ist 2014 folglich überall willkommen, wo klassisches, produktorientiertes Marketing auf Ablehnung stößt.
4. Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist längst ein fester Bestandteil des Marketingmix geworden. Mit zunehmender Konkurrenz im Index kann man ohne gezielte SEO- Maßnahmen nur schwer die Sichtbarkeit bei Google erhöhen. Die letzten Google-Updates haben die SEO-Welt stark verändert. Die Ansprüche an Content und Backlinks sind enorm angestiegen. Auch bei SEO steht nun der Nutzer im absoluten Fokus. Website und externe Links müssen einen Mehrwert bieten. Daher wird es unabdingbar sein, die einzelnen Kanäle noch mehr miteinander zu verschmelzen und die Synergieeffekte zu nutzen. Social-Media-Aktivitäten bieten bspw. optimale Potenziale für ein natürliches Linkwachstum. Bietet man großartigen Inhalt, so wird in den Sozialen Netzwerken viel über die Marke oder das Produkt gesprochen und schließlich auch oft verlinkt.
5. Customer Centric
60 Prozent der Entscheider glauben, dass ihre zu geringe Kenntnis sie hindert, neue Geschäfte zu generieren. Den Kunden in den Mittelpunkt seiner Marketingaktivitäten zu stellen, ist ein entscheidender Schritt in der Optimierung seiner Maßnahmen. Bei einer ansteigenden Zahl an Wegen für die Kundenansprache und den Dialog ist die Einnahme einer Kundenperspektive unerlässlich, um einen wirkungsvollen Marketingmix zusammenzustellen.
Kaufentscheidungsprozesse und darauf aufbauende Modelle liefern hier die Struktur für eine kanalübergreifende Mediaplanung und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit im Netz. Customer Centric bedeutet aber auch mehr über den Kunden und sein Verhalten zu wissen und dieses Wissen in Handlungsansätze umzuwandeln, welche nach dem Prinzip "Audience is king" statt "Content is king" umgesetzt werden können.
6. Multichannel-Tracking
Dass Multichannel-Tracking von Entscheidern branchenübergreifend auch für 2014 als eines der digitalen Top-10 Trend-Themen gewürdigt wird, spiegelt das gewachsene Bewusstsein für die Notwendigkeit kanalübergreifender Wechselwirkungsanalysen wider. Der Pflicht ist größtenteils längst genüge getan: eine valide Boebachtung und Analyse aller Kontaktpunkte des Nutzers auf seiner Reise vom Interessenten zum Kunden legt lediglich den Grundstein, Denken und schließlich auch Handeln in isolierten Marketingkanal-Silos hinter sich zu lassen.
Durch eine strategische Abstimmung aller Werbemaßnahmen und –botschaften auf die kaufentscheidungsphasenabhängigen Bedürfnisse der eigenen Zielgruppe holen sie ihre Kunden optimal ab und begleiten sie auf effizienten Wegen elegant zur Kaufentscheidung.
7. Big Data
Ein Begriff der 2013 in der Digital-Marketing-Branche sehr häufig diskutiert wurde ist Big Data. In 2014 werden die Themen Datensammlung und Datennutzung häufiger dazu führen, dass große Versprechungen auf den Prüfstand kommen und das aus Praxis-Beispielen erfahrener Marktteilnehmer realistische Kosten-Nutzen-Modelle zur Datennutzung für Unternehmen entstehen. Die Bemühungen, Daten in einem Unternehmen zusammenzuführen und (in Echtzeit) zu nutzen sowie externe Daten sinnvoll zur Neukundengewinnung zu verwenden, werden bei mehr Online-Playern zu konkreten Erkenntnissen führen.
8. Conversion-Optimierung
Conversion-Optimierung ist zu Recht eines der Trendthemen 2014, denn die Effizienz der Online-Marketing-Maßnahmen rückt immer mehr in den Fokus. Die Website als Bindeglied zwischen Traffic und Umsatz bietet auch im Jahr 2014 noch großes Potential für die Optimierung. Starre Webseiten, Usability-Stolpersteine und allen voran mangelnde Relevanz sorgen immer noch dafür, dass das Marketingbudget an diesen Webseiten förmlich zerschellt.
Es scheint noch immer die Devise zu gelten: Viel hilft viel – Traffic heilt alle Wunden. Doch agile Wettbewerber, die unzählige Website-Tests im Jahr durchführen, erhöhen den Druck und sorgen dafür, dass nur der Effiziente im Online-Dschungel 2014 gewinnt.
9. Advertising
Die Mediennutzung verlagert sich immer mehr auf kleine, mobile Endgeräte. Eine Generation von Touch-Screen-Nutzern wächst heran. Gerade auf kleinen Bildschirmen wird das Lesen von Texten mühsam, Bewegtbild dagegen ist auch mobil längst Normalität. Produktion und Distribution von Video-Inhalten kostet dank der fortschreitenden Digitalisierung so wenig, dass fast jeder Marktteilnehmer mit eigenen Videos werben kann.
Gut gemachte Filme transportieren Erlebnis und Information gleichermaßen und das in kürzest möglicher Zeit. Videos erhöhen die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und die Konversion. Videos sind interaktiv, effizient und emotional. Videos verändern das Gesicht und den Charakter des Internets.
10. Geotargeting
Geotargeting ist ein Trend, der 2014 zum Standard werden könnte. Bei dieser Art des Marketings steht die lokale Zielgruppenansprache im Vordergrund mit der Prämisse, eine geographische Klassifizierung der Zielgruppen zu erreichen. Über die IP des Nutzers wird dessen Standort ermittelt, woraufhin die regional relevanten (Werbe-)Inhalte ausgeliefert werden. Suchmaschinen- oder Bannerwerbung, spezielle Landingpages u.v.m. können somit im Zuge des Geotargetings instrumentalisiert werden und den regionalen Absatz der Anbieter erheblich steigern. Aber auch Websites können ihr Erscheinungsbild den lokalen Gegebenheiten anpassen.
Hier bietet sich die Website vom Studienherausgeber Explido als Beispiel an: Besucht der Nutzer den Webauftritt und befindet sich dabei in Augsburg Stadt und Land, wird als Bühnenbild auf der Startseite die Augsburger Skyline ausgeliefert. Ruft die Person hingegen im Hamburger Raum die Website auf, ist das Keyvisual die Hamburger City. Das Unternehmen wird somit als regionaler Anbieter wahrgenommen, was beim Betrachter Verbundenheit hervorrufen kann und Vertragsabschlüsse wahrscheinlicher werden lässt.
Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit. sg