Zukunft Handwerk Die 35 wichtigsten Trends für das Handwerk

Mit dem Einsatz neuer Technologien bleiben Betriebe auch in Zukunft konkurrenzfähig. Aber nicht alle Entwicklungen sind heute schon für jedes Unternehmen und jede Branche relevant. Wo sollten Handwerker schon jetzt dabei sein und was hat noch Zeit? Das zeigt eine Trendmap über die auch beim neuen Event Zukunft Handwerk diskutiert wird.

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Neue Technologie können Handwerkern in Zukunft die Arbeit erleichtern. - © Andrey Popov - stock.adobe.com

Wie stelle ich als Handwerker meinen Betrieb zukunftsfest auf? Bei welchen Trends sollte ich jetzt aktiv dabei sein, was kann ich vorbereiten und welchen Themen gilt es genauer zu beobachten? ­Antworten auf diese Fragen liefert der neue "Trendradar Zukunft ­Handwerk".

Die Strategieberatung ­Trendone hat im Auftrag der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) die wichtigsten Zukunftsthemen für das Handwerk identifiziert und diese nach übergeordneten Handlungsfeldern kategorisiert. Zudem zeigt der Trendradar, welche Technologien und Entwicklungen für die Betriebe schon jetzt erfolgsentscheidend sind und was erst in den nächsten fünf oder zehn Jahren wichtig werden könnte.

Für die fundierte Analyse wurden 50 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Gewerken und Handwerksverbänden befragt. Dabei standen zwei Aspekte im Mittelpunkt: Erstens, wie stark schätzen Sie den Einfluss des Trends auf die Handwerksbranche ein? Und zweitens, wann wird der Trend innerhalb der Handwerksbranche von der Mehrheit der Markteilnehmer angewendet?

Insgesamt sind 35 Themen im Trendradar berücksichtigt, die den vier Handlungsfeldern "Arbeit & Kultur", "Digitalisierung & Technologie", "Kommunikation & Betrieb" sowie "Werte und Nachhaltigkeit" zugeordnet sind. Das Hauptaugenmerk sollten die Betriebe dabei auf jene Trends legen, die schon jetzt unmittelbaren Einfluss auf ihre Branche haben und kurz vor der massenhaften Verbreitung stehen. Wer diese ignoriert, könnte in den nächsten Jahren an Wettbewerbsfähigkeit in seiner Branche verlieren.

Bei 13 Trends ist laut der Studie konkretes Handeln gefragt, da sie bereits einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf das Handwerk haben. Hierzu zählt zum Beispiel die IT-­Sicherheit. Nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom bezifferte sich der Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Cyberangriffe und Datenspionage zuletzt auf mehr als 200 Milliarden Euro im Jahr. Auch kleine und mittelständische Betriebe werden immer häufiger von Hackern angegriffen und nach einer Datenverschlüsselung um Lösegeld erpresst. Das kann für Handwerker teuer oder sogar existenzgefährdend werden. Deshalb sollten Betriebe fortlaufend in die Sicherheit der eigenen Daten investieren. Denn die Angriffe der Kriminellen werden immer ausgeklügelter und eingesetzte Schadprogramme lassen sich nur mit einer modernen IT-Infrastruktur mit aktueller Software ausbremsen.

Zukunft Handwerk – neues Event vernetzt die Branche

Um die wichtigsten Trends der Branche geht es auch beim neuen Event-­Format Zukunft Handwerk, das vom 8. bis 10 März 2023 in München seine Premiere feiert und parallel zur Internationalen Handwerksmesse stattfindet. Handwerksvertreter werden gemeinsam mit prominenten Politikern, Influencern und Wissenschaftlern über die Zukunft des Handwerks diskutieren. ­Unternehmern bietet das Event mehr als 50 Sessions mit inspirierenden Vorträgen, Interviews und Diskussionsrunden. Zudem ist die Zukunft Handwerk ein Treffpunkt zum Networking, der Handwerkern die Chance bietet, neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Wer nicht persönlich vor Ort ist, kann über ­einen Live-Stream an der Zukunft Handwerk teilnehmen. Weitere ­Informationen und Anmeldung unter www.zukunfthandwerk.com

Der 3D-Druck ist ein weiterer Top-Trend, der schon längst im Handwerk angekommen ist. Die Drucker sind in den vergangenen Jahren nicht nur leistungsfähiger geworden, ­sondern es gibt inzwischen auch sehr ­kompakte und bezahlbare Varianten, die gerade für den Einsatz in kleineren Handwerksbetrieben geeignet sind. Häufig genutzt werden 3D-Drucker schon in den Gesundheitshandwerken. Zahntechniker stellen mit der Technologie beispielsweise Modelle, Prothesen und Bohrschablonen her. Auch in anderen Branchen, wie etwa dem Bauhandwerk, kommen schon 3D-Drucker zum Einsatz. So gibt es einzelne Pionierprojekte, bei denen bereits ganze Häuser mithilfe von 3D-Druckern gebaut werden.

Zu den weiteren Trends, die schon jetzt für das Handwerk wichtig sind, zählen Aktives Altern, Internet der Dinge, Recycling 2.0, Kreislaufwirtschaft, Grüne Technologien, Frauen Empowerment, Power of Diversity, Dynamic Storytelling, Employer Branding, Sinnorientiertes Marketing und Resiliente Lieferketten.

Intelligente Datenanalyse verhindert teure Reparaturen

Vorbereiten sollten sich Handwerksbetriebe auf jene Trends, die sich in den nächsten fünf bis sieben Jahren massenhaft verbreiten könnten. Dazu zählt nach Ansicht der Experten die vorausschauende Datenanalyse. Anhand der Auswertung von Maschinen- und Produktionsdaten können zum Beispiel SHK-Handwerker heute schon feststellen, wann die Heizung beim Kunden gewartet werden muss. Durch frühes Handeln lässt sich eine größere Reparatur verhindern. Auch in der eigenen Werkstatt wissen Handwerker mittels Datenanalyse, wann zum Beispiel ein Verschleißteil an einer Maschine ausgetauscht werden sollte.

Zu den weiteren Entwicklungen, auf die sich Handwerker laut dem Trendradar langsam vorbereiten sollten, gehören Intelligente Materialien, Digitaler Zwilling, Vernetzte Kundenreise, Influencer Culture, Plattform­ökonomie, Direct to Consumer, Zero Waste, Inklusives Arbeiten, Re-­Upskilling, Gesunde Gewohnheiten, Nachhaltiges Handeln, Kollaboration, Moderne Arbeitsweisen und Resiliente Strukturen.

Einer dritten Kategorie haben die Experten unter "Beobachten" Trends zugeordnet, die sich erst in zehn Jahren oder später etablieren dürften. Hier gilt es für Handwerker, die weitere Entwicklung zu verfolgen, um einen passenden Einstiegszeitpunkt zu finden. Dazu wird unter anderem das Thema Roboter Interaktion gezählt. Während in den Produktionsstraßen der Industrie heute schon nichts mehr ohne Robotik funktioniert, die in Kombination mit künstlicher Intelligenz zu schnellen und zuverlässigen Helfern werden, gibt es im Handwerk erst wenige Unternehmen, die die Technik schon nutzen. Gerade kleine, kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, können Handwerker in Zukunft jedoch entlasten.

Die Trends Metaverse Communication, Web 3.0, Location Based Services, Transparente Daten, Achtsamkeit und Ethisches Mindset sollten ebenfalls beobachtet werden.

Letztendlich müssen Handwerksbetriebe abhängig von ihrer Branche und der Unternehmensgröße Prioritäten setzen, in welche Trends sie jetzt investieren wollen und können.

  • Achtsamkeit
  • Roboter Interaktion
  • Re-Upskilling
  • Gesunde Gewohnheiten
  • Nachhaltiges Handeln
  • Kollaboration
  • Moderne Arbeitsweisen
  • Resiliente Strukturen
  • Aktives Altern
  • Cyber Security
  • Internet der Dinge
  • 3D Druck
  • Transparente Daten
  • Location Based Service
  • Web 3.0
  • Employer Branding
  • Sinnorientiertes Marketing
  • Resiliente Lieferketten
  • Vorausschauende Datenanalyse
  • Intelligente Materialien
  • Digitaler Zwilling
  • Direct to Consumer
  • Plattformökonomie
  • Influencer Culture
  • Vernetzte Kundenreise
  • Dynamic Storytelling
  • Power of Diversity
  • Frauen Empowerment
  • Grüne Technologien
  • Kreislaufwirtschaft
  • Recycling 2.0
  • Zero Waste
  • Inklusives Arbeiten
  • Ethisches Mindset