Ausbildungsberater Peter Braune zitiert in seiner aktuellen Kolumne Henry Ford, Friedrich Nietzsche und George Bernard Shaw. Es ist ein Text über das Denken, ungestillten Durst und den Schlaf – er handelt von schlechter Ausbildung, verzerrten Meinungsbildern und falschen Entscheidungen.

Ford: "Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit!"
So wird Henry Ford zitiert: "Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit!"
Zu einem Denkvorgang gehören – aus meiner bescheidenen Sicht – die geistige Beschäftigung mit den Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen. Die Auslöser sind Ideen, Gefühle, Situationen, Sinneseindrücke oder Personen. Als denkender Mensch suche ich möglichst nach einer Erkenntnis, was nur bedingt gelingt. Durch die unterschiedlichen Formen der Kommunikation werden meine Denkprozesse und die von bedeutenderen Menschen in der Öffentlichkeit bekannt. Natürlich gibt es zu so einem abstrakten Begriff – wenn ich richtig gegoogelt habe – in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ganz unterschiedlichen Meinungen.
Wenn ich mir Gedanken mache und die Bemühungen vieler Menschen rund um die Ausbildung von allen Seiten betrachte, dann komme ich zu dem Urteil, dass es noch sehr viel Nachholbedarf gibt. Bei etwas genauerem Nachdenken müssten eigentlich alle nicht nur in Betracht ziehen, sondern wissen, dass es manchmal einfach nicht so weitergehen kann, wie mit manchen Lehrlingen umgegangen wird. Wer die Situation am Ausbildungsmarkt einmal richtig durchdenkt und die Ergebnisse dieser Überlegungen auswertet, den Verstand richtig gebraucht, der kommt aber vielleicht auch – so wie ich – zu dem Ergebnis, das in vielen Fällen eine Ausbildung erstrebenswerter ist, als mancher sinnfreie Studiengang mit anschließender Tätigkeit in einem Taxiunternehmen. "Weil eine gute Ausbildung eine der schwersten Arbeiten ist, die es gibt, beschäftigen sich immer noch zu wenige damit!"
Nietzsche: "Es ist furchtbar, im Meere vor Durst zu sterben"
Auch Friedrich Nietzsche wäre hier zitierbar: "Es ist furchtbar, im Meere vor Durst zu sterben. Müsst ihr denn gleich eure Wahrheit so salzen, dass sie nicht einmal mehr den Durst löscht?" Der Durst entsteht durch Flüssigkeitsmangel und ein Trockenheitsgefühl im Mund. Dann sendet das Gehirn ein Durstsignal. In der Ernährungslehre wird darauf hingewiesen, dass Erwachsene etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag benötigen. Den größten Teil davon nehmen sie über die Nahrung auf. Ein längerer Zeitraum ohne Flüssigkeit kann die Gesundheit schädigen. Dem Durstgefühl folgt jedoch nicht zwingend das Trinken. Es kann jedoch ein heftiges Verlangen sein. Wer einen über den Durst getrunken hat, tat mehr als es sinnvoll war. Manchmal kann der Durst schlimmer sein als Heimweh.
Viele junge Menschen haben eigentlich Durst auf eine praktische Ausbildung. Sie lesen jedoch in den Medien kritische Berichte über die Bedingungen in der Lehrzeit. Mit verallgemeinerten Ratschlägen wird den Bewerberinnen und Bewerbern der Appetit verdorben. Dabei ist es doch eigentlich so einfach in der Öffentlichkeit die Glaubwürdigkeit der Mehrheit zu dokumentieren und die der oft Unwissenden oder gar Bösartigen zu erschüttern. Die negativen Meinungsbilder haben aber eine erhebliche Auswirkung auf das ganze Handwerk. Die Öffentlichkeit konsumiert ungeprüft Aussagen, die zum Teil unqualifiziert und in der Regel unbelegt sind. Die wahren Sachverhalte bleiben verborgen und die tatsächlichen Umstände werden nicht hinterfragt.
Es ist daher an der Zeit, dass sich die bisher schweigende Mehrheit der gut ausbildenden Handwerkerinnen und Handwerker laut und vernehmlich zu Wort meldet. Wenn die Betriebe, im Wettbewerb um die Bewerberinnen und Bewerber nicht leer ausgehen wollen, müssen sie sich in der Öffentlichkeit als glaubwürdig präsentieren. Wer eine gute Berufsausbildung macht, der kann das auch selbstbewusst der Öffentlichkeit mitteilen. Als Alleinstellungsmerkmal kann ein Leitbild der Lehrlingsausbildung dienen, zu dem man sich öffentlich bekennt und das in der Praxis nachweislich umgesetzt wird. "Es ist furchtbar, die schlechten Meldungen über eine Minderheit zu ertragen. Muss sich denn die Mehrheit verstecken, damit die Öffentlichkeit nichts von ihren guten Leistungen erfährt?"
Shaw: "Auch Schlafen ist eine Form der Kritik"
Dann habe ich noch den oft zitierten George Bernard Shaw gefunden. Der soll gesagt haben: "Auch Schlafen ist eine Form der Kritik, vor allem im Theater!" Der Schlaf ist ein Zustand der äußeren Ruhe, bei der sich die Gehirnaktivität verändert. Viele Lebenszeichen unterscheiden sich dann von denen, wach zu sein. Das Schließen der Augen unterstützt den Schlafzustand. Es soll auch den Fall geben, in dem der Schlaf dem Wach-Sein ähnelt. Dann steigen die Herz- und Atemfrequenz sowie der Blutdruck. Bei manchen Schlafenden ist die Muskulatur blockiert oder es kommt zu Schlafstörungen.
Da ich im Moment wieder hellwach bin, kommen mir natürlich sofort Verbindungen zu meinem Lieblingsthema in den Sinn. In der Ausbildung gibt es viele Theaterstücke, in denen die Beteiligten eine Haupt- oder Nebenrolle spielen. Die Ausbildung ist ein Prozess, der mit viel Ruhe und Gelassenheit zur Veränderung der Gehirnaktivitäten von ausgeschlafenen Lehrlingen beiträgt. Viele der Bemühungen entsprechen jedoch nicht den allgemeinen Qualitätsstandards. In der Regel schützt das Schließen der Augen die Verantwortlichen nicht davor, dass dieser Sachverhalt außerhalb ihrer Betriebe bekannt wird.
In manchem Unternehmen ähnelt beim Thema Ausbildung das Wach-Sein dem Schlaf. Manchmal soll es sogar Blockaden der Gehirnaktivitäten geben, die dann eine ordentliche Ausbildung behindern. Dort kommt es dann auch ganz oft zu einem Ausbildungsabbruch. In den Druckmedien ist dann verallgemeinernd zu lesen, dass sich in diesem Handwerksbereich keiner an die Regeln hält. Das ist dann einer der Gründe, warum sich viele Bewerberinnen und Bewerber gegen eine Ausbildung in einem der betroffenen Handwerke entscheiden. Als Folge steigen bei den Ausgeschlafenen die Herz- und Atemfrequenz sowie der Blutdruck, denn bei ihnen gehen immer weniger Bewerbungen ein.
Ohne zu träumen, in Gedanken versunken oder geistesabwesend zu sein, auch nicht mit offenen Augen schlafend, immer bei der Sache, jederzeit anwesend und ohne mich schlafend zu stellen, kommt nun die alles entscheidende Frage: "Warum muss das so sein?" Ganz im Gegenteil zur Schlafforschung ist in der Berufsbildungsforschung geklärt, dass die Unternehmen gut ausgebildet Fachkräfte zum Überleben brauchen.
Ihr Ausbildungsberater Peter Braune
Peter Braune hat Farbenlithograph gelernt, war Ausbilder und bestand in dieser Zeit die Ausbildungsmeisterprüfung. Er wechselte als Ausbildungsberater zur Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Dort baute er dann den gewerblich-technischen Bereich im Bildungszentrum auf und leitete die Referate gewerblich-technischen Prüfungen sowie Ausbildungsberatung, zu der auch die Geschäftsführung vom Schlichtungsausschuss gehörte. Danach war er Referent für Sonderprojekte.