Nicht rückzahlbare Zuschüsse Sächsische Handwerker werfen Regierung "Ignoranz" vor

Handwerker in Sachsen haben es schwer. Die Regierung des Freistaats weigert sich beharrlich, Betriebe in der Corona-Krise direkt mit Zuschüssen zu unterstützen. Der Präsident des Sächsischen Handwerkstags zeigt sich fassungslos.

Drechsler und Holzspielzeugmacher prägen das Erzgebirge. Das sächsische Handwerk hat eine lange Tradition. Doch die Betriebe würden sich in der Corona-Krise mehr Unterstützung ihrer Staatsregierung wünschen. - © electricmango - stock.adobe.com

Der Freistaat Sachen weigert sich hartnäckig, die durch die Corona-Krise von Zwangsschließungen betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen auch mit< strong> Zuschüssen vor dem Ruin zu bewahren. Die meisten anderen Bundesländer haben großzügige Hilfen auf den Weg gebracht. Die Weigerung aus Dresden wirkt umso unverständlicher, weil das Handwerk an der Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland einen viel höheren Anteil hat als in vielen westdeutschen Bundesländern.

Existenzbedrohende Einnahmeausfälle

< strong> Der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Roland Ermer, zeigte sich empört: "Wir im Handwerk sind fassungslos, dass sich der Freistaat Sachsen – im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern – bislang noch immer nicht hat dazu durchringen können, den von existenzbedrohenden Einnahmeausfällen betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen auch mit nichtrückzahlbaren Zuschüssen zu unterstützen. " Er habe in den vergangenen Tagen< strong> "zahlreiche Unmutsbekundungen von Handwerkskollegen aus vielen Gewerken" erhalten. "Obwohl der Bund und die meisten Bundesländer schon sehr frühzeitig entschieden haben, Handwerk und Mittelstand nicht nur durch staatliche Liquiditätshilfen, sondern auch durch staatliche Zuschüsse wirksam zu helfen, bleibt Sachsen stur." Offenbar gelte das Motto: "Dann haben die wegen der Corona-Krise von Amts wegen zur Untätigkeit verdammten Unternehmer eben Pech, dass sie ihren Standort in Sachsen haben." < strong> Ermer sprach von Ignoranz und Ungleichbehandlung.

Kredit droht verspielt zu werden

< strong> Sachsen habe sich in den zurückliegenden drei Jahrzehnten deutschlandweit durch eine kluge und vorausschauende, jederzeit auch Kleinst- und Kleinunternehmer fördernde Standortpolitik einen guten Ruf erarbeitet. Ermer: "In der aktuellen Situation sind die derzeit Regierenden im Freistaat allerdings dabei, zumindest in Handwerk und Mittelstand einen Teil ihres Kredits zu verspielen.“

Verzweifelter Appell verhallt ungehört

Anfang April hatten sich die drei sächsischen Handwerkskammern an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) gewandt und vor Massenentlassungen und Insolvnzen gewarnt. Die Handwerkskammern sahen diesen < strong> offenen Brief als notwendig an, da die bisherigen Gespräche, Arbeit streffen und Dialogrunden mit den zuständigen Stellen in den Ministerien aus Sicht des Handwerks kein ergebnis brachten.

< strong> Im Freistaat Sachsen gibt es 56.650 Handwerksbetriebe. Diese beschäftigen mehr als 300.000 Menschen. str