Die Holzbaubranche in Deutschland boomt. Trotz Corona-Pandemie und eingeschränkter Rohstoffverfügbarkeit hat die Branche einen neuen Rekord aufgestellt. Wie sich die Zahlen entwickelt haben und wie die Prognosen lauten.

Im vergangenen Jahr ist die Holzbaubranche in Deutschland weiter gewachsen. Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen in den Betrieben und auf den Baustellen sowie der angespannten Lage bei der Rohstoffverfügbarkeit, entwickelte sich die Anzahl der Betriebe und Mitarbeiter positiv. Wie der Verband Holzbau Deutschland mitteilt, hat die Holzbauquote die 20-Prozent-Marke erstmals überschritten. Diese und weitere Zahlen zur Branchenstruktur, zur Markentwicklung sowie zur Ausbildung und Karriere im Zimmerer- und Holzbaugewerbe, hat Holzbau Deutschland in seinem Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2021 veröffentlicht.
Klimapolitische Schlüsselressource Holz
Der Holzbau stelle eine wichtige Säule auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität dar. Damit er seiner Aufgabe gerecht werden kann, muss der Rohstoff Holz ausreichend und zu adäquaten Preisen verfügbar sein, so der Verband. Holzbau Deutschland fordert daher, Holzexporte kritisch zu hinterfragen und zu prüfen, ob Länder, in die exportiert wird, die gleichen Nachhaltigkeitskriterien einhalten, wie sie hierzulande gelten. Ferner sollten regionale Wertschöpfungsketten ausgebaut und die Einschlagbeschränkungen nach dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz aufgehoben werden.
Ein weiterer Baustein für eine bessere Holzverfügbarkeit liege im verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Bauen. Es gelte den regionalen Holzvorrat bestmöglich zu nutzen und auch durch klimatische Einflüsse oder den Borkenkäfer betroffenes Holz einzusetzen. Laut Holzbau Deutschland besitzt Kalamitätsholz konstruktiv die gleiche Qualität wie herkömmliches Schnittholz und kann daher ohne Einschränkungen im nicht sichtbaren Bereich verbaut werden.
Klimaschutz und Wohnraum sind zentrale Aufgaben
Der Klimaschutz und das Schaffen neuen Wohnraums sind zwei der drängendsten gesellschaftspolitischen Aufgabenstellungen unserer Zeit. In diesem Zusammenhang rückt der Holzbau immer mehr in den Fokus u.a. auch der Wissenschaft. Erst kürzlich hat der Klima- und Meeresforscher Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, in einem Gastkommentar des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" auf die Bedeutung des Holzbaus als Kohlenstoffspeicher hingewiesen.
Vor dem Hintergrund des knapper werdenden Baulands gewinnt das Bauen im Bestand an Bedeutung. Aufgrund seiner konstruktiven Vorteile sei der Holzbau bestens geeignet für Nachverdichtungen, Aufstockungen und der energetischen Modernisierung bestehender Gebäude.
Tätige Personen und Betriebe im Holzbau
Jahr | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
Tätige Personen | 65.776 | 66.771 | 67.905 | 69.651 | 71.561 |
Betriebe | 11.393 | 11.530 | 11.435 | 11.622 | 11.864 |
Tätige Personen/Betrieb | 5,8 | 5,8 | 5,9 | 6,0 | 6,0 |
mh