Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie will kleine und mittlere Unternehmen noch besser bei der Digitalisierung unterstützen. Deshalb stockt es das Förderprogramm "Digital Jetzt" auf knapp 250 Millionen Euro auf. Auch Handwerker können Fördergelder erhalten.

Knapp eine Viertel Milliarde Euro: Mit dieser Summe will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) deutlich mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung unterstützen. Wie das BMWi mitteilt, soll dafür das bereits laufende Investitionszuschussprogramm "Digital Jetzt" deutlich aufgestockt werden. Im laufenden Jahr soll sich das Budget von 57 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro verdoppeln. Insgesamt will das BMWi die Fördermittel auf knapp 250 Millionen Euro bis 2024 ausweiten.
Mit dem Förderprogramm sollen KMU dazu angeregt werden, mehr Geld in digitale Technologien und die Qualifizierung von Beschäftigen zu investieren. Ziel sei es, die Digitalisierung der mittelständischen Wirtschaft zu beschleunigen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
"Gerade auch die mittelständischen Unternehmen können vom digitalen Zeitalter profitieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt sie mit dem neuen Förderprogramm 'Digital Jetzt' bei der Digitalisierung der Geschäftsprozesse und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle", sagte Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, zum Start des Programms 2020.
Was fördert "Digital Jetzt"?
Das Förderprogramm werde bisher hauptsächlich von Unternehmen mit drei bis 50 Beschäftigten wahrgenommen, so das BMWi. Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe könnten etwa Zuschüsse für Investitionen in Soft- und Hardware erhalten, die die interne und externe Vernetzung des Unternehmens verbessern. Hierzu gehörten insbesondere Datengetriebene Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen, Big Data, Sensorik, 3D-Druck sowie IT-Sicherheit und Datenschutz.
Gefördert würden aber auch Weiterbildungen von Mitarbeitern im Bereich Digitalisierung – also Investitionen, die die Qualifizierung von Mitarbeitern des Unternehmens verbessern. Dabei kann es sich um Qualifizierungen rund um die Erarbeitung und Umsetzung einer digitalen Strategie im Unternehmen sowie IT-Sicherheit und Datenschutz handeln, aber auch ganz grundsätzlich um solche zu digitalem Arbeiten und den nötigen Basiskompetenzen, heißt es auf der Website des BMWi.
Diese Handwerksbetriebe können eine Zuschuss erhalten
Einen Föderzuschuss für ihre Digitalisierungsprojekte können laut BMWi mittelständische Unternehmen mit drei bis 499 Beschäftigten aus allen Branchen (inklusive Handwerksbetriebe und freie Berufe) erhalten. Vorraussetzung sei, dass das Unternehmen eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland hat, in der die Investition erfolgt. Auch darf das Vorhaben zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben. Wird die Förderung bewilligt, ist das Projekt in der Regel innerhalb von zwölf Monaten umzusetzen.
In einem Föderantrag, der online gestellt werden kann, müssen die Unternehmen ihren Digitalisierungsplan darlegen und etwa ihr Vorhaben und die Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen beschreiben. Abschließend muss das Unternehmen nachweisen können, wie es die Fördermittel verwendet hat.
Fördermittel werden per Zufallsverfahren zugewiesen
Wie das BMWi auf seiner Website mitteilt, werden die Fördermittel monatlich im Rahmen eines Zufallsverfahrens zugewiesen, das auf Algorithmen basiert. Dies bedeute, dass unter allen registrierten Unternehmen am 15. des Monats bis zur Erschöpfung der verfügbaren Haushaltsmittel Antragskontingente zugewiesen werden.
Die von den ausgewählten Unternehmen eingereichten Anträge würden dann gemäß der Förderrichtlinie geprüft und bewilligt. Nicht ausgewählte Unternehmen könnten im Folgemonat erneut am Zufallsverfahren teilnehmen. Hierzu müsse jedoch die Teilnahme am Zufallsverfahren für den nächsten Monat aktiv bestätigt werden.
So viel Fördergelder können Handwerksbetriebe erhalten
Die Förderhöhe pro Unternehmen beträgt laut BMWi bis zu 50.000 Euro. Durchschnittlich würden gut 50 Prozent der Projektkosten durch die Förderung erstattet. Die Fördermittel sollen ausgezahlt werden, wenn das Vorhaben erfolgreich umgesetzt wurde und notwendige Nachweise – zum Beispiel für den Kauf einer Software oder den Lehrgang für Beschäftigte – vorgelegt werden.
Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe können einen Antrag auf Förderung bis einschließlich 2023 stellen.
Weitere Informationen zum Förderprogramm "Digital Jetzt"
Interessierte Handwerksbetriebe müssen ein Online-Formular ausfüllen, um Fördergelder zu erhalten. Hier können Sie den Antrag auf Förderung Ihrer Digitalisierungsprojekte stellen: Antragsportal "Digital Jetzt"
Antworten auf weitere Fragen zum Programm "Digital Jetzt" gibt es hier: FAQ rund um die rund um die Förderung mit "Digital Jetzt"