Kraftfahrzeuggewerbe Kfz-Obermeister zu Verbrenner-Aus: "Kühlen Kopf bewahren"

Die Diskussion um ein mögliches Verbrenner-Aus ab 2035 wurde zuletzt hitzig geführt. Obermeister Christoph Haumann sieht der Entscheidung gelassen entgegen. Innungsbetriebe würden sich zuverlässig auf den Wechsel vorbereiten.

Der aktuelle Streit um das Thema E-Fuels verzögert das Verbrenner-Aus auf EU-Ebene. - © hkama - stock.adobe.com

Nach den Plänen der EU sollen ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr verkauft werden dürfen. Bei Verbrauchern sorgt das für Verunsicherung. In den Autohäusern und Fachwerkstätten in Dortmund und Lünen sieht man der Entscheidung gelassener entgegen. Christoph Haumann, Obermeister der hiesigen Kraftfahrzeug-Innung, sagt, die Innungsbetriebe würden sich zuverlässig auf den Wechsel vorbereiten. "Wir reden von einer Übergangszeit von zwölf Jahren bis zum Wechsel 2035 und sicher über weitere zehn Jahre nach dem Wechsel, in denen Verbrenner noch im Verkehr sind", sagt Haumann. Die Fachbetriebe der Innung bereiten sich nach seiner Aussage bereits seit rund fünf Jahren darauf vor. Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker wurde um einen großen Anteil auf Elektromobilität erweitert und auch die Schulung der Fachkräfte in den Autohäusern läuft.

Entscheidung zum Verbrenner-Aus verschoben

Zuletzt wurde die finale Entscheidung zum Verbrenner-Aus im Ministerrat der EU vertagt. Dabei galt das Verbrenner-Aus bereits als beschlossene Sache. Doch Deutschland zog seine Entscheidung zurück: Streit gibt es beim Thema E-Fuels. Die FDP fordert, Verbrennungsmotoren, die ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen fahren, auch nach 2035 zuzulassen. Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) möchte deshalb dem EU-Kommission konkrete Vorschläge präsentieren. Auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzuggewerbe (ZDK) spricht sich für mehr Technologieoffenheit seitens der Politik aus.

Geht es hingegen nach der parteinahen Stiftung von Bündnis90/Die Grünen, sollten E-Fuels nur in Schlüsselindustrien verwendet werden und nicht im Individualverkehr. Die Wasserstoff-Technologie sei zu wertvoll. gsa