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Bild 1 von 17© BachertIn der Glockengießerei Bachert wurde die Glocke Amemus für den Magdeburger Dom nach dem traditionellen Lehmformverfahren gegossen. Die Gussform für die 6 Tonnen schwere Glocke Amemus wurde seit Mai 2022 in einer 4,5 Meter tiefen Grube aufgebaut. Für jede neue Glocke muss die Grube entsprechend angepasst werden. Bei kleineren Glocken werden meist mehrere gleichzeitig gegossen.
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Bild 2 von 17© BachertZuerst wird aus Ziegelsteinen mit Lehm, Wasser und Stroh die innere Kontur der Glocke gemauert, der sogenannte Kern.
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Bild 3 von 17© BachertAls Schablone dient ein Buchenbrett, das sich an einer Säule um die Mittelachse der Gussform drehen lässt. Um eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten, wird das Stroh später durch Pferdemist ersetzt.
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Bild 4 von 17© BachertDie Falsche Glocke dient als Platzhalter für den Hohlraum, in den später die Glockenbronze fließt. Sie wird als zweite Schicht auf den Kern aufgetragen.
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Bild 5 von 17© SattlerEin Künstler trägt mit Wachs die Zier auf die Falsche Glocke auf, Schrift und Ornamente als Schmuck für die Glocke.
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Bild 6 von 17© SattlerEin mit Kälberhaar versehener Zierlehm soll die filigranen Elemente des Reliefs schützen, bevor mit dem Mantel der äußere Teil der Gussform aufgetragen wird. Dabei kommen wieder Lehm, Wasser und Stroh zum Einsatz. Das nachhaltige Material kann später wiederverwendet werden.
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Bild 7 von 17© GroßSind alle drei Teile der Gussform, unterstützt von einem Feuer, ausgetrocknet und das Wachs für die Zierelemente geschmolzen, heben die Glockengießer den Mantel ab.
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Bild 8 von 17© GroßIm nächsten Schritt zerstören die Glockengießer die Falsche Glocke. Danach setzen sie den Mantel wieder auf. Fertig ist die Gussform.
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Bild 9 von 17© Ulrich SteudelIn der Glockengießerei Bachert wird immer an mehreren Glocken gleichzeitig gearbeitet.
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Bild 10 von 17© Ulrich SteudelWährend im Schmelzofen die Bronze für den nächsten Guss kocht, stehen weitere Glockenformen in der Werkstatt.
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Bild 11 von 17© Ulrich SteudelVerdeckt von Erde, befindet sich die Glockenform in der Grube vor dem Schmelzofen.
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Bild 12 von 17© Ulrich SteudelWie in Schillers "Lied von der Glocke" beschrieben, schüren die Glockengießer auch heute noch mit einem Fichtenstamm die Glut im Schmelzofen.
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Bild 13 von 17© Ulrich SteudelImmer wieder prüfen die Glockengießer die Temperatur im Ofen und die Materialeigenschaften der flüssigen Bronze. Dabei spielen Erfahrungswerte eine wichtige Rolle.
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Bild 14 von 17© Ulrich SteudelDie Ziegelsteine für den Kanal, durch den die flüssige Bronze aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn in die Form fließt, werden mit Holzkohle erhitzt. Bevor es losgeht, muss der Kanal gesäubert werden.
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Bild 15 von 17© Ulrich SteudelMit kräftigen Hammerschlägen wird der Ofen angestochen.
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Bild 16 von 17© Ulrich SteudelÜberwacht von den Glockengießern, fließt die flüssige Bronze, genannt Glockenspeise, in die unterirdische Gussform.
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Bild 17 von 17© Ulrich SteudelBei der Glocke Amemus dauerte der Gießvorgang rund 20 Minuten. Überflüssiges Material fließt in einen Überlaufkanal. Die Menge wurde so genau berechnet, dass keine flüssige Bronze im Ofen zurückbleibt.