Bildergalerie: Wie eine Glocke nach dem Lehmformverfahren gegossen wird

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    Glockenkern
    © Bachert
    In der Glockengießerei Bachert wurde die Glocke Amemus für den Magdeburger Dom nach dem traditionellen Lehmformverfahren gegossen. Die Gussform für die 6 Tonnen schwere Glocke Amemus wurde seit Mai 2022 in einer 4,5 Meter tiefen Grube aufgebaut. Für jede neue Glocke muss die Grube entsprechend angepasst werden. Bei kleineren Glocken werden meist mehrere gleichzeitig gegossen.
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    Glockenkern
    © Bachert
    Zuerst wird aus Ziegelsteinen mit Lehm, Wasser und Stroh die innere Kontur der Glocke gemauert, der sogenannte Kern.
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    Glockenkern
    © Bachert
    Als Schablone dient ein Buchenbrett, das sich an einer Säule um die Mittelachse der Gussform drehen lässt. Um eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten, wird das Stroh später durch Pferdemist ersetzt.
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    Falsche Glocke
    © Bachert
    Die Falsche Glocke dient als Platzhalter für den Hohlraum, in den später die Glockenbronze fließt. Sie wird als zweite Schicht auf den Kern aufgetragen.
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    Glockenzier
    © Sattler
    Ein Künstler trägt mit Wachs die Zier auf die Falsche Glocke auf, Schrift und Ornamente als Schmuck für die Glocke.
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    Falsche Glocke
    © Sattler
    Ein mit Kälberhaar versehener Zierlehm soll die filigranen Elemente des Reliefs schützen, bevor mit dem Mantel der äußere Teil der Gussform aufgetragen wird. Dabei kommen wieder Lehm, Wasser und Stroh zum Einsatz. Das nachhaltige Material kann später wiederverwendet werden.
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    Glockenmantel
    © Groß
    Sind alle drei Teile der Gussform, unterstützt von einem Feuer, ausgetrocknet und das Wachs für die Zierelemente geschmolzen, heben die Glockengießer den Mantel ab.
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    Falsche Glocke wird zerstört
    © Groß
    Im nächsten Schritt zerstören die Glockengießer die Falsche Glocke. Danach setzen sie den Mantel wieder auf. Fertig ist die Gussform.
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    Glockenformen
    © Ulrich Steudel
    In der Glockengießerei Bachert wird immer an mehreren Glocken gleichzeitig gearbeitet.
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    Glockengießerei
    © Ulrich Steudel
    Während im Schmelzofen die Bronze für den nächsten Guss kocht, stehen weitere Glockenformen in der Werkstatt.
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    Glockengießerei
    © Ulrich Steudel
    Verdeckt von Erde, befindet sich die Glockenform in der Grube vor dem Schmelzofen.
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    Glockengießerei
    © Ulrich Steudel
    Wie in Schillers "Lied von der Glocke" beschrieben, schüren die Glockengießer auch heute noch mit einem Fichtenstamm die Glut im Schmelzofen.
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    Glockengießer
    © Ulrich Steudel
    Immer wieder prüfen die Glockengießer die Temperatur im Ofen und die Materialeigenschaften der flüssigen Bronze. Dabei spielen Erfahrungswerte eine wichtige Rolle.
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    Glockengießer
    © Ulrich Steudel
    Die Ziegelsteine für den Kanal, durch den die flüssige Bronze aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn in die Form fließt, werden mit Holzkohle erhitzt. Bevor es losgeht, muss der Kanal gesäubert werden.
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    Glockengießer
    © Ulrich Steudel
    Mit kräftigen Hammerschlägen wird der Ofen angestochen.
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    Glockengießer
    © Ulrich Steudel
    Überwacht von den Glockengießern, fließt die flüssige Bronze, genannt Glockenspeise, in die unterirdische Gussform.
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    Glockengießer
    © Ulrich Steudel
    Bei der Glocke Amemus dauerte der Gießvorgang rund 20 Minuten. Überflüssiges Material fließt in einen Überlaufkanal. Die Menge wurde so genau berechnet, dass keine flüssige Bronze im Ofen zurückbleibt.