Während das Messegeschehen vielerorts stockt, ist die A+A 2021 in Düsseldorf wie geplant über die Bühne gegangen. Den Besuchern wurden viele Neuheiten präsentiert, die Schutz mit Komfort, Nachhaltigkeit und modischen Aspekten verbinden. Die Deutsche Handwerks Zeitung (DHZ) stellt sie vor.

Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie weiter an Bedeutung gewonnen. Daher war es nur konsequent, dass die dem Arbeitsschutz gewidmete Fachmesse A+A in diesem Jahr stattfand. Zwar fiel das zahlenmäßige Ergebnis deutlich geringer aus als bei der Vorgängerveranstaltung im Jahr 2019. So waren statt 2.120 Aussteller dieses Jahr nur 1.200 gemeldet und die Besucherzahl war von 66.000 auf 25.000 gesunken. Trotzdem waren Unternehmen wie Gäste mit dem Ergebnis der vom 24. bis 27. Oktober abgehaltenen Messe sehr zufrieden. Grund war die hohe Gesprächsqualität an den Ständen.
Bequem und sicher gehen und stehen
Wie zu erwarten wurde die Messe von Hygiene-Lösungen für den Berufsalltag dominiert. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der bedingungslose Komfort bei der Arbeit. So profitieren vor allem Sicherheitsschuhe, aber auch Warnkleidung von dieser Entwicklung. Haix (Mainburg) etwa hatte nicht nur seine neusten, multifunktionellen und farbenfrohen Outdoorschuhe Black Eagle Adventure 2.2 GTX mitgebracht, sondern auch die für Industrie und Handwerk entwickelten, besonders leichten und Faszien stimulierenden S1-Sicherheitsschuhe Connexis Safety T. Dank der im Schuh verarbeiteten Faszien-Tapes wird die Fußmuskulatur aktiviert, was nach Herstellerangaben den gesamten Körper belebt. Zusätzlich wird im Fersenbereich die Bewegungsenergie aufgenommen, so dass ein ermüdungsfreies Laufen über den gesamten Arbeitstag gewährleistet ist.
Für Handwerker hat auch Helly Hansen sechs neue Schuhmodelle als Teil ihrer Oxford-Kollektion auf den Markt gebracht. Die Schnürschuhe mit mittlerer und niedriger Schafthöhe sind metallfrei, atmungsaktiv und wasserabweisend und zeichnen sich zusätzlich durch eine bis zu 300°Celsius hitzebeständige Sohle aus.
Leichter laufen
Der in Gütersloh ansässige Hersteller Lemaitre hob auf der A+A seine metallfreien, durchtrittgeschützten S3-Sicherheitsschuhe Riley Low S3 ESD und Bolt S3 ESD hervor. Die mit schockabsorbierenden beziehungsweise patentierten, konkav gewölbten Sohlen ausgestatteten Schuhe bieten nach Angaben des Unternehmens nicht nur einen hohen Laufkomfort, sondern sind auch noch personalisierbar: Auf einer 80 x 25 mm großen Fläche kann ein Wunschmotiv – beispielsweise ein Firmenlogo – aufgebracht werden.
Auf Leichtgewichtigkeit und den damit eingehergehenden Tragekomfort setzt auch Würth Modyf (Künzelsau). Das Unternehmen präsentierte seine neuen, metallfreien und durchtrittgeschützten Sicherheitssandalen S1P SRC Summer, der dank einem atmungsaktiven und luftdurchlässigen Velourleder-Schaft auch angenehmen Halt bietet. Reflektierende Einsätze an den Klettverschlüssen verbessern zusätzlich die Sichtbarkeit der Schuhe.
Den Komfort-Gedanken schreibt das Unternehmen auch in seiner Arbeitskleidung fort. So ist die auf der A+A vorgestellte schwarze Bundhose Stretch X aus einem elastischen Material und mit einem dehnbaren Bund gefertigt, was bei jeder Bewegung für flexible Freiheit sorgt.
Bequem bewegen
Uneingeschränkte Freiheitsgrade sind auch das Markenzeichen der Accelerate-Kollektion des dänischen Herstellers Mascot (Engelsvang). Die aus einem funktionellen Vier-Wege-Stretch-Textil gefertigten Hosen und Oberteile zeichnen sich durch eine hohe Strapazierfähigkeit und einen angenehmen Tragekomfort aus. Die Vielfalt des Sortiments – es umfasst zahlreiche Artikel für Damen und Herren - sowie sechs moderne Farbkombinationen ermöglichen eine breite Anwendung in vielen Berufen. Dank der Industriewäschetauglichkeit der Kollektion kann sie außerdem im Mietservice eingesetzt werden.
Auch Engel Workwear zeigte auf der A+A stylische Ergänzungen seiner populären, hoch funktionellen, leichten und zugleich robusten Stretch-Kollektion X-treme. Neu ins Programm aufgenommen wurden auf das Sortiment abgestimmte Shell-, Stepp- und Bomberjacken in puristischem Look. Ein Newcomer des Unternehmens ist hingegen die Linie ProPlus+, die für Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe entwickelt wurde. Das Sortiment zeichnet sich durch zahlreichen Damen- und Herrenmodelle in drei Materialstärken, einen enormen Größenspiegel, schmutzresistente Farben und clevere Taschenverschlüsse zum Schutz empfindlicher Oberflächen aus. Zudem berücksichtigt sie den in der Industrie weit verbreiteten Textilservice, denn sämtliche Oberteile und Hosen sind leasinggeeignet.
Gleichberechtigung in der Kollektionsgestaltung
In punkto Bequemlichkeit setzt Blakläder (Ratingen) unter anderem auf Schuh- und Bekleidungsmodelle für Frauen. So werden die erstmals zur A+A vorgestellten Sicherheitsschuhe und -stiefel Retro und Elite auch auf eigenen Damen-Leisten für die Größen 35 bis 39 hergestellt. Außerdem wartete das Unternehmen mit einer Hi-Vis-Umstandshose auf. Die weiche, aus einem Vier-Wege-Stretch-Material gearbeitete, strapazierfähige Warnhose soll die körperliche Arbeit in der Schwangerschaft so lange wie möglich erleichtern. Ebenfalls auf die körperlichen Anforderungen von Frauen zugeschnitten ist die Multinorm Damen-Arbeitshose 7191. Sie ist mit Stretch-Einsätzen für bessere Bewegungsfreiheit und Flexibilität ausgestattet und erfüllt die Normen für Warn-, Hitze- und Flammschutz- sowie Störlichtbogenschutzkleidung.
Kollektionen mit Zukunftsperspektive
Während die Komfortverbesserung von Produkten bei zahlreichen Ausstellern im Mittelpunkt stand, legten andere Unternehmen – darunter die Uvex Safety Group (Fürth) und der schwedische Konfektionär Fristads – ihren Fokus auf Nachhaltigkeitsaspekte. Die auf den ganzheitlichen Schutz von Menschen spezialisierten Bayern hatten gleich mehrere Produkte dabei, die zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung beitragen. Dazu gehören der Sicherheitsschuh uvex 1 G2 planet, der Schnittschutzhandschuh uvex Bamboo Twinflex D xg planet oder die vollständig kompostierbare Bekleidung uvex suxxeed greencycle planet. Die Workwear-Linie besteht von Knopf bis Naht aus biologisch abbaubaren Materialien und ist mit dem anerkannten Standard Cradle-to-Cradle in Gold ausgezeichnet, der sämtliche Fertigungsbedingungen inklusive Verpackung auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft.
Fristads hat mit seiner Warnschutz Green Kollektion einen anderen Weg eingeschlagen und für das Sortiment die Umweltauswirkungen aus der Perspektive des Lebenszyklus analysiert. Die Ergebnisse sind in einer Umweltproduktdeklaration (EPD) dargestellt, die mit jedem Teil der hoch sichtbaren, nach ISO 20471 zertifizierten Linie ausgeliefert wird. Diese legt den gesamten Wasser- und Stromverbrauch, den Abfall, den Kraftstoffverbrauch und das Erderwärmungspotenzial offen, die durch die Produktion jedes Kleidungsstücks verursacht werden. Die Ergebnisse sind in die Produktentwicklung eingeflossen und schließt biobasierte oder recycelte Materialien, ein auf Langlebigkeit abgestimmtes Design und eine ressourcenschonende Produktion ein.
Tragbarer Schmelztiegel
Bei der Wahl der Materialien setzt auch Daiber (Albstadt) auf nachhaltige Faserstoffe wie Bio-Baumwolle, aus Pflanzen gewonnene Polylactide und recyceltes Polyester sowie ökologisch unbedenkliche Nässeschutzausrüstungen. Sie alle sind in die vier neuen Kollektionen Solid, Color, Strong und Essentials der Eigenmarke James & Nicholson eingegangen. Die Sortimente umfassen zum Großteil modische Workwear mit sportlichen Westen und Steppjacken, klassischen Sweatjacken, funktionalen Winter- und Hybrid-Jacken in unterschiedlichen Styles sowie erstmals auch die erste Jeans des Unternehmens. Hinzu kommt klassische Freizeitkleidung. Aufgrund ihres Crossover Style Designs sind alle Artikel gut kombinierbar und lassen Arbeit und Freizeit optisch verschmelzen.