Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet für das laufende zweite Quartal 2008 ein deutlich schwächeres Wachstum als im ersten Vierteljahr. Das Bruttoinlandsprodukt werde sich gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich um 0,2 Prozent erhöhen, teilten die Forscher mit. Im ersten Quartal war die deutsche Wirtschaft gegenüber dem vierten Quartal 2007 überraschend stark um 1,5 Prozent gewachsen.
Wachstum wird sich deutlich abschwächen
"Nach dem furiosen Jahresauftakt im Vorquartal ist das immer noch ein guter Wert", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths. Der deutliche Rückgang der laufenden Wachstumsrate sei nicht als konjunktureller Einbruch, sondern vielmehr als Normalisierung nach der sehr kräftigen Expansion im Winterquartal zu werten. Insgesamt wachse nach dieser Prognose die deutsche Volkswirtschaft im ersten Halbjahr stärker als im Durchschnitt der vergangenen acht Jahre über das Gesamtjahr.
Für das Produzierende Gewerbe ohne die Bauwirtschaft zeichnet sich nach dem rasanten Wachstum im Vorquartal eine deutliche Dämpfung ab, hieß es weiter. Für das laufende Quartal sei nur noch mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von knapp 0,4 Prozent zu rechnen. Dies wäre die niedrigste Rate seit drei Jahren.
In der Bauwirtschaft komme es voraussichtlich zu einem kräftigen Rückgang der Produktionstätigkeit. Das Minus gegenüber dem Vorquartal belaufe sich dabei auf 3,3 Prozent.
Der Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr, der noch im Vorquartal um 2,1 Prozent zulegen konnte, muss sich den Schätzungen zufolge im laufenden Quartal auf nur noch sehr geringe Zuwächse von 0,2 Prozent einstellen.
Deutlich stärker entwickelten sich hingegen die unternehmensnahen Dienstleistungen, die um 0,6 Prozent zulegen können, hieß es. Für die übrigen Dienstleistungen werde ein Anstieg um knapp 0,3 Prozent erwartet.
ddp