WorldSkills-Teilnehmer Dieter Jarosch im Interview "Ohne Strom läuft in der modernen Welt gar nichts"

Verschiedene technische Berufe vereint in einer Disziplin - so lässt sich das Handwerk des Elektronikers beschreiben. Dieter Jarosch geht in diesem technisch anspruchsvollen Beruf für Deutschland bei den World Skills an den Start.

Das Ziel von Elektroniker Dieter Jarosch bei den WolrdSkills sind die Top 10. - © Foto: WorldSkills Germany/Frank Erpinar

Im Volksmund wird der Beruf des Elektronikers häufig einfach als Elektriker bezeichnet. Dabei hat dieses Handwerk zahlreiche verschiedene Facetten. Im Jahr 2003 wurde der Ausbildungsberuf des Elektroinstallateurs durch den Elektroniker ersetzt. Dieser Überbegriff fasst die zahlreichen Fachrichtungen aus Handwerks- und Industriebereichen zusammen. Im Handwerk gibt es beispielsweise die Fachrichtung Automatisierungstechnik, in der Industrie in erster Linie die Energie- und Gebäudetechnik, aber auch die Betriebstechnik oder die Maschinen- und Antriebstechnik.

Genau diese Vielfalt ist es, warum sich Dieter Jarosch für den Beruf Elektroniker entschieden hat. Bereits währ end des Abiturs war für den 22-jährigen aus Henningsdorf bei Berlin klar, einmal einen Beruf im Elektrohandwerk auszuüben. Nun bringt ihn sein Wunschberuf sogar bis nach Brasilien zu den WorldSkills.

Leistungskurs Elektrotechnik

Deutsche Handwerks Zeitung:   Warum sind Sie Elektroniker geworden?
Dieter Jarosch:
Ich absolvierte bereits in der 9. Klasse ein drei wöchiges Praktikum bei einem örtlichen Elektroinstallateur in Hennigsdorf. Dort bekam ich einen ersten Eindruck vom Elektrohandwerk und es festigte sich mein Wunsch, später auch in dieser Richtung zu arbeiten. Deshalb wählte ich währ end des Abiturs die Leistungskurse Elektrotechnik und Mathematik und machte anschließ end eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei Vattenfall.

DHZ:   Was fasziniert Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Jarosch:
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Denn ohne Strom läuft in der modernen Welt gar nichts. Von der Erzeugung im Kraftwerk, über die Weiterverteilung im Stromnetz bis hin zu den Kundenanlagen. Überall werden Experten gebraucht, die wissen, wie Energie transportiert, gesteuert und umgewandelt werden kann.

DHZ:   Wie bereiten Sie sich auf Ihren Wettbewerb in Sao Paulo vor?
Jarosch:
Ich habe täglich mit meinem Experten trainiert. Da er auch gleichzeitig Ausbilder in meinem Unternehmen ist, war das problemlos möglich. Es wurden für mich Holzkabinen bereitgestellt, an denen ich das Testprojekt aufbauen, programmieren und in Betrieb nehmen konnte. Um auch den körperlichen Herausforderungen gerecht zu werden und für die WorldSkills fit zu sein, war ich zudem regelmäßig im Fitness-Studio. Zusätzlich habe ich im April noch an einem Vorbereitungswettkampf in den Niederlanden teilgenommen.

Platz in den Top 10 angestrebt

DHZ:   Was ist Ihr Ziel für die WorldSkills?
Jarosch:
Mein persönliches Ziel ist eine Platzierung unter den Top 10. Das Sieger-Treppchen ist ein Traum, aber die Konkurrenz ist sehr stark. Außerdem erhoffe ich mir einen spann enden Wettkampf und Informationsaustausch auf internationaler Ebene. Möglicherweise knüpft man dort auch Kontakte und findet neue Freundschaften.

DHZ:   Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Brasilien denken?
Jarosch:
Das überrag ende 7:1 für unsere Nationalmannschaft im WM-Halbfinalspiel gegen Brasilien. Ansonsten der Karneval in Rio mit seinen prächtigen Umzugswagen und den Sambatänzerinnen.

Deutschland vertreten zu dürfen ist ein überwältig endes Gefühl

DHZ:   Hätten Sie gedacht, dass Sie Ihr Beruf so weit um die Welt bringt?
Jarosch:
Brasilien ist meine bislang weiteste Reise. Natürlich hätte ich das niemals erwartet, dass mich mein Beruf dorthin bringt. Umso überwältig ender war das Gefühl für mich, als ich erfahren habe, Deutschland im Bereich Elektroinstallation bei der Weltmeisterschaft in Brasilien vertreten zu dürfen. end

Mehr Interviews mit den Teilnehmern finden Sie auf dem DHZ-Themenpaket rund um die WorldSkills 2015.

Weitere Infos zu den einzelnen Berufen, den Wettbewerben und den Teilnehmern gibt es direkt auf der deutschen WorldSkills Seite.