Mit mehrfach faltbaren Hofeinfahrtstoren hat der Metallbaubetrieb Menzel aus Sachsen eine Marktlücke besetzt. Die Nachfrage ist groß, weil Baugrundstücke kleiner werden.

In Zeiten steigender Immobilienpreise wird beim Baugrundstück gespart. Selbst vor Hanglagen macht der Bauboom keinen Halt. Klassische Flügeltore an der Hofeinfahrt kommen da schnell an ihre Grenzen, weil sie beim Aufschwingen zu viel Platz benötigen.
Der Metallbaubetrieb Menzel im ostsächsischen Thiendorf löst das Problem mit mehrfach faltbaren Toren. Die Entwicklung wurde vom Bundeswirtschaftsministerium als ZIM-Projekt des Jahres im Bereich Handwerk ausgezeichnet.
Über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert der Bund die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen. Seit 2008 wurden rund fünf Milliarden Euro bewilligt. Informationen und Förderanträge stehen unter www.zim-bmwi.de bereit.

Mit den mehrfach faltbaren Hofeinfahrtstoren hat Metallbau Menzel nicht nur das Bundeswirtschaftsministerium überzeugt, sondern eine Marktlücke entdeckt, wie die große Nachfrage beweist. „Unsere Lieferzeit beträgt momentan zwölf Wochen“, erklärt Seniorchef Hans-Jürgen Menzel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut er sich über die sehr gute Auftragslage, andererseits findet er keine Fachleute mehr, damit der Familienbetrieb mit zehn Mitarbeitern weiter wachsen kann. „Wenigstens haben wir zwei gute Lehrlinge gefunden, die gerade ins zweite Lehrjahr gestartet sind.“
Mit faltbaren Toren beschäftigt sich der Betrieb schon seit 2002. Ein echter Innovationssprung gelang seit 2014 über das ZIM-Projekt, in dessen Rahmen erstmals ein Mechanismus für mehrfach faltbare Flügeltore entwickelt wurde. Laut Menzel verringert sich damit der Schwenkbereich der Flügel um rund 40 Prozent. Außerdem ermöglicht der neue Faltflügelbeschlag das problemlose Öffnen der Torflügel bei Steigungen von bis zu 20 Prozent.
Schlupftore ermöglichen Handbetrieb
Wenn kleine Grundstücke keinen Platz für eine separate Eingangstür bieten, können die Falttore auch mit Schlupftoren versehen werden. Mit dem ebenfalls selbst entwickelten Mechanismus lassen sich Tore trotz elektrischem Antrieb auch von Hand öffnen. Der Drehtorantrieb wird dabei über den Schlupftürmechanismus vom Tor entkoppelt. Somit kann ein Torflügel wahlweise elektrisch oder per Hand wie eine herkömmliche Tür über die Klinke geöffnet werden. Bei geeigneten Toren lasse sich der Schlupftürbeschlag sogar nachrüsten.
Metallbau Menzel bietet seine Tore für Breiten von drei bis zehn Metern an. Die maximale Flügelbreite liegt also bei fünf Metern. Eine Preisliste gibt es nicht, denn jedes Tor wird individuell angefertigt und somit zum Unikat. Rund 70 Toranlagen baut der Metallbaubetrieb laut Hans-Jürgen Menzel pro Jahr – fast ausschließlich für Privatkunden in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.