Egal ob Reisen oder Online-Shopping: Heutzutage kommt man selten ohne Kreditkarte aus. Doch welche Funktionen haben die unterschiedlichen Kreditkarten und welche Karte ist die richtige für die eigenen Bedürfnisse?

Von der klassischen bis zur reinen virtuellen Kreditkarte haben Kreditinstitute eine große Auswahl an Kreditkarten. Die Wahl der richtigen Karte hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Soll das eigene Girokonto sofort belastet werden? Ist man viel auf Reisen oder kauft viel online ein? Soll es einen Kreditrahmen geben? "Kreditkarten entfalten ihren Vorteil vor allem auf Reisen und beim Onlineshopping. Die richtige Auswahl nach Einsatzgebiet birgt hohes Sparpotenzial", sagt Kerstin Backofen, Finanzexpertin bei der Stiftung Warentest. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest lag von 36 Karten die teuerste Karte bei 136 Euro im Jahr, die günstigste war gratis. Das sind die fünf wichtigsten Kreditkarten:
1. Kreditkarte
Echte Kreditkarten haben einen Verfügungsrahmen. Die gesammelten Umsätze werden erst einmal pro Monat vom hinterlegten Konto abgerechnet. Das ist eine Art Kredit von der eigenen Bank.
2. Revolving Card
Eine Revolving Card ist eine Kreditkarte mit einem eingebauten Ratenkredit. Anstatt einer automatischen vollständigen Abrechnung der gesammelten Monatsumsätze, rechnen Revolving Cards nur einen Teilbetrag ab. Durch die hohen Zinsen kann auf Dauer leicht eine Überschuldung entstehen.
3. Prepaid-Kreditkarte
Mit Prepaid-Kreditkarten kann nur das auf der Karte hinterlegte Guthaben ausgegeben werden. Auch eine Prepaid-Karte ist wie eine EC-Karte keine richtige Kreditkarte. Eine Überweisung von Geld auf das Kartenkonto ist deswegen notwendig. Die meisten Hotels, Airlines etc. akzeptieren sie nicht als Zahlungsmittel, weil sie ihnen zu wenig Sicherheit für mögliche Schadensfälle gibt. Diese Karte macht Sinn für Personen mit schlechter Bonität und Minderjährige.
4. Virtuelle Kreditkarte
Virtuelle Kreditkarten haben nur eine Kreditkartennummer. Eine physische Karte gibt es nicht. Sie können nur zur Online-Zahlung und teilweise in Bezahl-Apps wie zum Beispiel PayPal verwendet werden.
5. Debit-Kreditkarte
Debitkarten werden oft auch als "EC-Karte", "Girocard" oder "Bankomatkarte" bezeichnet und sind im eigentlichen Sinn keine richtige Kreditkarte. In Deutschland gibt es zum einen die bekannte "Girocard" und die Debitkarten von Visa (V-Pay) und Mastercard (Maestro). Das Konto lässt sich nur überziehen, wenn die Bank einen Dispositionskredit gewährt hat. EC-Karten werden für den Einsatz außerhalb der Europäischen Union oft als Zahlungsmittel nicht akzeptiert.
Mastercard schafft Maestro-Funktion ab
Ab dem 1. Juli 2023 werden keine neuen Karten mehr mit Maestro-Symbol ausgegeben. Alte Karten behalten bis maximal Ende 2027 ihre Gültigkeit. Laut Mastercard seien die hohen Kosten der Grund für das Aus. Zahlungen im Ausland sind damit künftig für Kundinnen und Kunden der EC-Karte mit Maestro-Symbol nicht mehr möglich. In Deutschland können ebenfalls Händler die Bezahlung mit Maestro-Symbol ablehnen.
Welche Kosten können entstehen?
Schnell entstehen bei Kreditkarten versteckte Kosten. Informationen zu möglichen Kosten sind im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank aufgelistet sowie in der Entgeltinformation. Finanztip hat diese übersichtlich aufgelistet.
Jahresgebühr:
Neben kostenlosen Karten gibt es auch welche mit Jahresgebühren. Die anfallenden Gebühren liegen meist im zweistelligen Bereich. Für Premium-Karten aber auch um die 300 Euro betragen. Laut dem aktuellen Test von Stiftung Warentest lag die teuerste Karte bei 136 Euro im Jahr, die günstigste war gratis.
Auslandseinsatzentgelt:
Das Auslandseinsatzentgelt fällt bei Transaktionen an, die nicht in Euro gezahlt werden. Das Entgelt kann auch innerhalb der EU anfallen und beträgt zwischen 1 und 2 Prozent der umgesetzten Summe. Weitere Synonyme sind "Auslandseinsatzgebühr" oder "Fremdwährungsentgelt".
Barabhebungsgebühr:
Geldabheben am Bankautomaten im In- und Ausland sind häufig mit Gebühren verbunden. Die genauen Kosten hängen von der jeweiligen Bank ab.
Gebühren für Automatenbetreiber:
Die Automatengebühr ist nicht mit der Abhebegebühr zu verwechseln. Die eigene Bank verlangt die Abhebegebühr. Der Automatenbetreiber verlangt die Automatengebühr.
Sollzinsen:
Bei Revolving-Cards fallen Sollzinsen an, da sie eine Teilzahlungsmöglichkeit bieten. Das kann schnell sehr teuer werden und kostet bis zu 25 Prozent der Kreditsumme. Von der Nutzung der Teilzahlungsfunktion ist somit abzuraten.
Funktionen + Voraussetzung | Kreditkarte | Revolving Card | Prepaid | Virtuell | Debit |
Schufa | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja |
Kreditrahmen | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
Ratenzahlung möglich | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
Sofortbelastung Konto | Nein | Nein | Ja | Ja | Ja |
Hinterlegtes Girokonto | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja |
Einsatz im Laden | Ja | Ja | Ja | Nein | Ja |
Geld abheben | Ja | Ja | Ja | Nein | Ja |