Miese Auftragslage und steigende Kosten – das Geschäftsklima der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen rutscht weiter ab. Das zeigt sich je nach Wirtschaftszweig unterschiedlich.
Nun ist es das fünfte Mal in Folge, dass der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex einen zunehmenden Pessimismus zeigt. Für August 2023 ist er weiter ins Minus gerutscht. Er zeigt, dass die Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage, als auch die künftigen Geschäftserwartungen als schwierig bewerten.
Geschäftsklima der Selbstständigen: Vor allem die aktuelle Lage ist schwierig
So beschreiben die Herausgeber des Index – das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo und der Internetdienstleister Jimdo – die neuen Ergebnisse als "historischen Tiefstand". "Vor allem die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften nahm gegenüber Juli deutlich zu", kommentiert Katrin Demmelhuber vom ifo Institut die Werte des Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex vom August 2023. So liegen diese aktuell bei -11,6 Punkten im Vergleich zu -4,6 Punkten im vergangenen Monat. Die Gesamtwirtschaft rutschte auch stark ab von 8,1 Punkten auf 2,7 Punkte.
Zwar sind die Geschäftserwartungen nicht derart stark gesunken, aber sie blieben ähnlich pessimistisch wie im vergangenen Monat. Bei den Selbstständigen liegen sie aktuell bei -27,8 Punkten. Im Juli lagen sie bei -27,4 Punkten. Die Gesamtwirtschaft zeigt hier aktuell ein Minus von 26,8 Punkten, das im Juli noch bei -24,8 Punkten lag.
Geschäftsklima der Selbstständigen: Bau und verarbeitendes Gewerbe mit schlechten Werten
Die Wirtschaftsforscher begründen das weitere Abrutschen mit der anhaltend schwachen Nachfrage, die besonders die Selbstständigen vor enorme Herausforderungen stelle: eine dünne Auftragslage gepaart mit gleichzeitig steigenden Kosten.
Im Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex im August 2023 ist diesmal eine Aufschlüsselung nach Wirtschaftszweigen enthalten. Sie zeigt, dass sich die negativen Werte nicht überall in gleichem Maße zeigen. Besonders negativ liegt das Geschäftsklima demnach im Baugewerbe und im verarbeitenden Gewerbe. Auch die Einzelhändler rutschten stark ab im Vergleich zum Vormonat. Am wenigsten stark zeigt sich der Pessimismus im Dienstleistungssektor. jtw
