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Bild 1 von 13© Annabel AulehlaDer Weg vom unscheinbaren Holzklotz zum ästhetischen Musikinstrument beginnt bei der Conrad Mollenhauer GmbH in Fulda unter lautem Maschinengetöse. Die eckigen Rohlinge werden mit einem Spiralbohrer entlang der Längsachse mittig durchbohrt. So werden sie in den Drehautomaten eingelegt, der sie in eine zylindrische Form bringt.
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Bild 2 von 13© Annabel AulehlaEine Blockflöte darf sich keinesfalls mit Flüssigkeit vollsaugen. Daher werden die Bauteile in speziellen Vakuumkesseln mit Paraffin behandelt. Die Poren werden also mit Wachs verschlossen. Wenn die Teile entnommen werden, sind sie imprägniert. Außerdem verfügen sie über eine größere Dichte und mehr Gewicht. Dadurch lassen sie sich später leichter bearbeiten. Bevor das geschieht, müssen die Rohlinge einige Wochen und Monate ruhen.
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Bild 3 von 13© Annabel AulehlaNach ihrer langen Pause werden die Holzrohlinge in einem kraftaufwändigen Arbeitsschritt von Hand auf eine lange Reibahle gedrückt, um den Kanal im Inneren zu weiten.
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Bild 4 von 13© Annabel AulehlaErst in einem weiteren Drechselprozess wird die Kontur des späteren Flötenbauteils schlanker und um Zierelemente ergänzt, die der Drehautomat an den gewünschten Stellen stehen lässt.
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Bild 5 von 13© Annabel AulehlaWenn sie ihre endgültige Silhouette erlangt haben, werden die Einzelteile von Hand mit Wasser gereinigt und mit feinem Papier geschliffen.
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Bild 6 von 13© Annabel AulehlaAnschließend erhalten sie eine Oberflächenbehandlung, die ihre Farbe und Maserung hervorhebt und vor Schmutz und Nässe schützt. Zum Einsatz kommen Beize, Lacke und Öle.
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Bild 7 von 13© Annabel AulehlaViele Fertigungsschritte sind so präzise, dass eine Maschine sie nicht leisten kann. Das gilt zum Beispiel für die Fertigung des Labiums. Die hölzerne Zunge im Flötenkopf wird den Luftstrom später teilen. Damit es dieser Funktion gerecht wird, muss das Labium zur Spitze hin scharf zulaufen. Zunächst wird daher am Flötenkopf ein entsprechendes Loch gebohrt und das Labium vorgefräst. Anschließend wird es mit einem Schnitzmesser nachgearbeitet. Ein falscher Handgriff entgegen der Faserrichtung würde zum unkontrollierbaren Ausreißen des Holzes führen und den Flötenkopf unbrauchbar machen.
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Bild 8 von 13© Annabel AulehlaDer Block verleiht der Blockflöte ihren Namen. Das zentrale Bauteil befindet sich im inneren des Flötenkopfes. Von seiner Höhe hängt ab, wie weit oder eng der Windkanal ist. Damit hat er, wie das Labium auch, einen großen Einfluss auf den Klang der Flöte. Der Block wird traditionell aus Zedernholz gefräst.
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Bild 9 von 13© Annabel AulehlaIn mehreren Testräumen werden die Blöcke mit vorsichtigen Hammerschlägen in die Flötenköpfe eingesetzt. Außerdem wird das Labium mit feinstem Schleifpapier gereinigt. Erst im Anschluss testen die Mitarbeiter den Klang der Flöte. Holzblasinstrumentenmacher verfügen über ein geschultes Gehör und können meist auch ohne Stimmgerät erkennen, ob die Tonlage passt.
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Bild 10 von 13© Annabel AulehlaDie Flötenrohre erhalten jeweils acht bis zehn Tonlöcher. Sitzen sie an der falschen Stelle, stimmt die Tonlage des Instruments nicht. Die Größe der Öffnungen bestimmt im Zusammenspiel mit Flötenkopf und Bohrungsverlauf außerdem über die Ansprache und Spielbarkeit der Flöte.
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Bild 11 von 13© Annabel AulehlaSollte die Stimmung der Flöte nicht perfekt sein, werden die Tonlöcher mit feinsten Geräten nachgearbeitet. Auch hier geht es um Nuancen, die mittels Gehör und Stimmgerät ermittelt werden.
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Bild 12 von 13© Annabel AulehlaNeben der Holzverarbeitung spielt auch die Metallbearbeitung eine wichtige Rolle. Denn viele Flöten-Modelle verfügen über Klappen. Sie müssen bei der kleinsten Berührung mit dem Finger dicht abschließen und dementsprechend passgenau gegossen, geschliffen, gebohrt und gepolstert werden.
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Bild 13 von 13© Annabel AulehlaDer Preis einer Mollenhauer-Blockflöte liegt zwischen 20 und 4.000 Euro. Die Helder Evo Tenor markiert das obere Ende der Preisskala und ist eines der innovativsten Produkte der Firma. Sie verfügt über eine stufenlos verstellbare Piano-Klappe, die sich wie eine Haifischflosse von der Seite in den Luftstrom schiebt und die Lautstärke moduliert. Neben diesem Feature verfügt das Instrument über ein Mundstück, das ein Einstellen des Windkanals mit Hilfe von drei austausch- und verstellbaren Plättchen erlaubt. Der gesamte Flötenkopf ist außerdem ausziehbar, wodurch sich eine weitere Stimmbarkeit ergibt. Der Tonumfang der Flöte liegt bei 3,5 Oktaven.