Das Handwerk bietet exzellente Möglichkeiten. Das wollen die Bundesregierung und der Zentralverband des Deutschen Handwerks herausstellen. Bildungsministerin Stark-Watzinger versprach beim bildungspolitischen Forum im Rahmen des Sommers der Berufsausbildung, das Aufstiegs-Bafög und auch internationale Austausch-Programme auszubauen.

Die Bundesregierung und der Zentralverband des Deutschen Handwerks wollen die Exzellenz in der beruflichen Bildung noch sichtbarer machen. "Wir müssen gegen Stereotypen ankämpfen", sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich beim bildungspolitischen Forum im Rahmen des Sommers der Berufsausbildung. Das Handwerk habe sich sehr verändert und sei längst nicht mehr schmutzig und schwer. Vielmehr biete es große Perspektiven, etwa in der Umsetzung der klimapolitischen Ziele.
Stark-Watzinger: Handwerk soll exzellent bleiben
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) betonte die hohen Qualitätsstandards des Handwerks hierzulande. "Unser Handwerk ist exzellent und das soll auch so bleiben", sagte die FDP-Politikerin, die lange im Ausland gelebt hat. Deshalb mache auch sie sich für die duale Ausbildung im Handwerk stark. "Mit dem Sommer der Berufsbildung wollen wir gemeinsam mehr junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen", sagte sie. "Unser Land braucht jede und jeden." Auch deshalb wolle sie mit der Exzellenzinitiative diesem Karriereweg mehr Schub geben.
Mehr internationale Austauschprogramme für Azubis
So soll nach den Worten der Ministerin etwa das Aufstiegs-Bafög ausgebaut und die internationalen Austausch-Programme im Rahmen der beruflichen Bildung gestärkt werden. Derartige Programme sind auch nach Ansicht Dittrichs ein "zentraler Punkt". "Dort lernt man Weltoffenheit kennen", betonte er. Die Einrichtung eines Deutschen Beruflichen Austauschdienstes in Anlehnung an einen Deutschen Akademischen Austauschdienst sei wichtig.
Mehr Eigenverantwortung durch Junior-Baustelle
Bauunternehmer Michael Hauphoff, Ausbilder und Träger des Heribert-Späth-Preises, zeigte wie er mit seinen Mitarbeitern junge Auszubildende fit für die Arbeit in einem mittelständischen Bauunternehmen macht. So gibt es in seinem Betrieb beispielsweise eine "Junior-Baustelle", in der junge Auszubildende und Gesellen eigenverantwortlich eine Baustelle übernehmen. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen die Auszubildenden bei Bedarf mit Nachhilfe. Der Unternehmer gab aber auch zu verstehen, dass auch er sich von Auszubildenden habe trennen müssen, wenn es nicht gepasst habe. Der FDP-Politiker Jörg Boginski, selbst früher Lehrer, unterstrich die Notwendigkeit, Berufsschulen materiell und personell besser auszustatten. Mit Blick auf die Berufsorientierung sagte der Bundestagsabgeordnete: "Man kann nicht früh genug anfangen." Darüber hinaus sei es wichtig auch Studienabbrecher aufzufangen und sie für eine duale Ausbildung zu gewinnen. ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke plädierte in der Diskussionsrunde dafür, Ausbildungsbetriebe steuerlich zu entlasten.