Wann muss ich meine Geschenke spätestens verschicken, damit sie vor Weihnachten ankommen? Diese Frage stellen sich derzeit wieder viele Verbraucher und Betriebe. Das sind die Fristen von DHL, Hermes, DPD und GLS für 2022.

Nur noch wenige Wochen, dann ist Heiligabend. Wer in diesem Jahr Weihnachtskarten oder kleine Geschenke verschicken möchte, sollte auf die Öffnungszeiten und Fristen der Paketzusteller achten – und die Päckchen am besten nicht auf den letzten Drücker abgeben.
Allein im Weihnachtsgeschäft des vorherigen Jahres beförderten die Paketdienste in Deutschland ein Rekordvolumen von rund 785 Millionen Sendungen. Insgesamt kam der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sogar auf mehr als 4,5 Milliarden ausgelieferte Pakete und Päckchen für das Jahr 2021. Für 2022 kann der BIEK aktuell keine Prognose abgegeben, was an derzeitigen Umständen wie dem Ukraine-Krieg, Lockdowns in China, Preissteigerungsraten oder höheren Energiekosten liege.
Wer möchte, dass sein Weihnachtspräsent pünktlich zum Fest ankommt, sollte es lieber etwas früher abschicken. Standard-Sendungen hätten zwar eine Regellaufzeit von ein bis zwei Werktagen innerhalb Deutschlands – aufgrund der hohen Paketmengen vor den Festtagen, eventuellen Schneestürmen oder Staus könne diese aber nicht immer eingehalten werden, erklärt der BIEK. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen wolle, schicke Weihnachtspäckchen bis Mitte Dezember auf die Reise.
Weihnachten 2022: Das sind die Fristen der Paketdienste für Päckchen
Als Einlieferungsschlusszeit hat DHL für Päckchen und Pakete im Inland Dienstag, den 20. Dezember 2022 festgelegt. Sendungen in die Nachbarländer außer Frankreich sollten bis zum 15. Dezember 2022 abgegeben werden. Für Frankreich und Italien gilt der 14. Dezember 2022 und für Sendungen in sonstige europäische Länder der 12. Dezember 2022 als Stichtag. Für Päckchen, die außerhalb Europas verschickt werden, ist der 29. November 2022 als Frist gesetzt.
Auch die Paketdienste Hermes, DPD und GLS haben ihre Versandfristen für die Weihnachtszeit 2022 bekanntgegeben.
Hermes garantiert eine Zustellung bis Heiligabend, wenn Inlandspakete bis zum 21. Dezember 2022, 12 Uhr, abgegeben werden. Richtwert für die letzte Abgabe von Sendungen innerhalb der EU sei der 15. Dezember 2022, wobei einzelne Länder abweichen, teilt Hermes mit.
DPD rät Weihnachtspakete innerhalb Deutschlands bis zum 21. Dezember 2022 (spätestens 12 Uhr) zu verschicken, damit sie noch rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegen. Wer einen Versand ins EU-Ausland plant, sollte das Weihnachtspaket bis zum 17. Dezember auf den Weg bringen.
GLS bittet seine Kunden ebenfalls Pakete im Shop bis spätestens 21. Dezember 2022 abzugeben. Pakete in EU-Nachbarländer sollten bis 20. Dezember 2022 aufgegeben werden, Pakete in die weiteren EU-Länder bis 19. Dezember 2022 – jeweils bis spätestens zwölf Uhr.
Express-Versand bei DHL noch am 21. Dezember 2022 möglich
Die DHL gibt den 21. Dezember 2022 als empfohlenen letzten Termin für den Express-Versand an. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt der BIEK, die Pakete generell bis Mitte Dezember zu versenden. Auch die Verbraucherzentrale rät dazu, sieben bis zehn Tage für den Versand einzukalkulieren.
Damit die Weihnachtszeit stressfrei beginnt, sollten Verbraucher Stoßzeiten in den Filialen meiden. Einige Unternehmen bieten zudem die Möglichkeit, Briefe und Pakete online zu frankieren.
Weihnachtskarten per Post bis zum 22. Dezember 2022 verschicken
Wer rechtzeitig vor Weihnachten Briefe oder Postkarten verschicken möchte, dem bleibt bei einem Versand innerhalb Deutschlands bis zum 22. Dezember 2022 vor Briefkastenleerung Zeit. Innerhalb von Europa gibt die Deutsche Post den 14. Dezember 2022 als Frist an, für einen Versand außerhalb Europas gilt der 7. Dezember 2022 als Stichtag.
Zahlreiche Beschwerden bei der Post: Ist der Weihnachtsversand in Gefahr?
Die Post hatte in den letzten Wochen erhebliche Probleme bei der Briefzustellung. Im Oktober seien rund 9.700 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur eingegangen und damit fast doppelt so viele wie im September (5.000), teilte die Bonner Regulierungsbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Der Trend steigender Beschwerden hält nach wie vor an", so die Netzagentur. "Es wird immer schlimmer", sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben. "Vielleicht müssen wir die Weihnachtsgrüße dieses Jahr schon sehr früh verschicken." Er fordert die Post zu entschlossenen Maßnahmen auf, damit das Problem entschärft werde.
Die Post spricht von "lokalen Problemen" und begründet diese mit einem hohen Covid-Krankenstand und einem angespannten Arbeitsmarkt. Ihren gesetzlichen Pflichten, im bundesweiten Schnitt mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zuzustellen und mindestens 95 Prozent am übernächsten, kommt die Post nach eigener Darstellung weiter nach. Von einem flächendeckenden Problem, so der Konzern, könne keine Rede sein. Laut Post gibt es Beeinträchtigungen in 100 der gut 5.000 Zustellbezirke, dort fehlten bis zu 30 Prozent des Personals. Dies sei etwa in Berlin, in Süddeutschland und generell in Ballungszentren der Fall. Der Logistiker betont, dass er personell aufrüste und betrieblich wirksam gegensteuere. In den zurückliegenden Wochen habe man 3.000 neue Zustellerinnen und Zusteller eingestellt. Für das Weihnachtsgeschäft kündigt die Post an, zusätzlich 10.000 Aushilfskräfte einzustellen.
Der Chef der Netzagentur, Klaus Müller, hatte unlängst gefordert, seiner Behörde Sanktionsmöglichkeiten einzuräumen und den Druck auf die Post dadurch zu erhöhen. Dies könnte in der anstehenden Postgesetz-Reform geregelt werden. ew/dpa
6 Tipps, damit beim Versand der Weihnachtsgeschenke nichts schief geht
1. Pakete ohne Schleifen und Schnüre verpacken
Damit die Post rechtzeitig ans Ziel kommt, muss die Verpackung stimmen. Bunte Schleifen, Schnüre und Geschenkpapier sollten besser weggelassen werden. So ein Geschenk macht zwar Eindruck, jedoch verheddern sich die Schnüre schnell in den Sortiermaschinen. Auch alte Pakete mit Barcodes sollten nicht verwendet werden, da diese die Sortiermaschine ebenfalls verwirren.
2. Empfänger eindeutig benennen
Empfänger sollten nicht mit Spitznamen benannt werden. Sonst gibt es eventuell Schwierigkeiten. Das Päckchen kann nicht zugestellt werden und muss später im Paketshop abgeholt werden. Dies passiert zum Beispiel schnell, wenn "Tina" auf dem Paket steht, im Personalausweis aber "Bettina" vermerkt ist.
Wer Weihnachtspost an Kinder verschickt, gibt als Empfänger am besten ein Elternteil an. Ansonsten kann es ein Problem sein, wenn das Kind keinen Ausweis hat, den der Paketdienst akzeptiert.
3. Empfänger muss das Paket zu Hause annehmen
Wenn der Postbote klingelt und der Empfänger nicht zu Hause ist, kommt das Päckchen auch nicht an. Egal, ob das Päckchen rechtzeitig abgeschickt wurde. Viele Dienstleister bieten deshalb eine Sendungsverfolgung an. Mit der Sendungsnummer lässt sich sehen, wo sich das Paket gerade befindet.
Ein Sprecher des BIEK gibt noch einen weiteren Tipp: "Indem die Empfänger ihre Sendungen an Paketshops, Paketstationen und anwesende Nachbarn umleiten oder eine Ablagegenehmigung für ihren Wunschort erteilen, kann die Erstzustellquote und damit die logistische Effizienz weiter gesteigert werden."
4. Zeitungspapier und Luftpolsterfolie verwenden
Vasen, Glasrahmen oder Weingläser – wer sicher gehen möchte, dass das Geschenk auch heil beim Kunden ankommt, verschickt die Präsente lieber in passenden Kartons mit ausreichend Luftpolsterfolie und Zeitungspapier.
5. Teure Geschenke versichern
Nicht alles, was zu Bruch geht oder unterwegs verschwindet, ist versichert. Bei DHL zum Beispiel sind nur Pakete bis zu einem Wert von 500 Euro versichert. Sobald der Inhalt mehr wert ist als 500 Euro, entfällt die Haftung komplett. Päckchen und Standardbriefe sind nicht versichert.
Die Alternative ist der WERT National Service. Damit können Bargeld und Wertsachen innerhalb Deutschlands als versicherter Brief versendet werden. Bei Sachwerten haftet die Deutsche Post bis 500 Euro, bei Bargeld bis 100 Euro. Ein Kombination von Sachwert und Bargeld ist nicht möglich.
Sollen Paketsendungen mit einem noch höheren Wert verschickt werden, ist eine separate Transportversicherung ratsam. DHL bietet gegen Aufpreis einen Versicherungsschutz bis 2.500 Euro oder 25.000 Euro an.
6. Achtung bei Sendungen ins Ausland
Bei Weihnachtspäckchen, die ins Ausland geschickt werden, ist nicht nur die stabile Verpackung, sondern auch der Inhalt relevant. Selbstgebackene Plätzchen dürfen nicht in jedes Land verschickt werden. Wer Lebensmittel ins Ausland verschicken möchte, sollte sich vorher über die im Empfängerland geltenden Einfuhrbestimmungen erkundigen. fre