Gemeinsame Erklärung Freiwillige Tests: Wirtschaft will Infektionen eindämmen

Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft sprechen sich für vorübergehende Ausweitung der Tests aus. Einmal pro Woche soll ein Test für die Beschäftigten möglich sein.

  • Bild 1 von 2
    © pascalskwara - stock.adobe.com
    Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft wollen mit mehr Coron-Test für die Beschäftigten dazu beitragen, dass die Corona-Infektionen weiter eingedämmt werden. Geplant ist ein Test pro Woche für Beschäftigte, die in Präsenz arbeiten müssen.
  • Bild 2 von 2
    © Siam - stock.adobe.com
    Seit dem 8. März ist Kunden der Zutritt zu weiteren Geschäften erlaubt. Dazu zählen auch Kosmetikstudios.

Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft wollen mit freiwilligen Corona-Tests die Corona-Infektionen eindämmen helfen. "Bis allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden kann, wollen wir die Teststrategie von Bund und Ländern mit aller Macht unterstützen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die auch der ZDH unterzeichnet hat. "Wir wollen in dieser Zeit unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung durch eine vorübergehende substanzielle Ausweitung der Testung realisieren." Die Verbände appellierten deshalb an die Unternehmen, ihren Beschäftigten Selbsttests und – wo möglich –  Schnelltests anzubieten, um Infektionen frühzeitig zu erkennen“.

Altmaier: Testergebnisse geben mehr Klarheit für weitere Öffnungsschritte

Die Bundesregierung begrüßte die Erklärung der Wirtschaft: "Das war heute ein sehr guter Tag für die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Es sei deutlich geworden, dass Wirtschaft, Beschäftigte und auch Politik an einem Strang ziehen wollten. "Es ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbstverständlich keine Testpflicht vorgesehen", ergänzte er. Er sei aber davon überzeugt, dass sich angesichts der notwendigen Pandemiebekämpfung, viele freiwillig testen lassen würden. Er sei außerdem davon überzeugt, dass in den nächsten drei bis vier Monaten – bis genügend Menschen geimpft seien – so viele Tests gemacht werden könnten, dass noch weitere Öffnungen der Wirtschaft möglich würden.

Kosten für Tests liegen bei Unternehmen

Einen festen Zeitplan bis wann wie viele Beschäftigte getestet werden sollten, gibt es nach den Worten des Ministers nicht. Genauso wenig gebe es eine Vorgabe, wie oft die Mitarbeiter pro Woche getestet werden sollten. Allerdings solle die Entwicklung der Testungen regelmäßig überprüft werden. Mit Blick auf die Kosten sagte Altmaier, er sei davon überzeugt, dass auch die Wirtschaft bereit sei, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Sollte es noch Probleme geben, könne man diese gegebenenfalls gemeinsam angehen.

Auch nach Ansicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bieten breite Testungen die Chance, weitere Lockerungen für die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft zu ermöglichen. Er begrüße daher den klaren Appell der Wirtschaftsverbände an die Unternehmen in Deutschland, ihren Beschäftigten Möglichkeiten zu Selbst- und Schnelltests in den Betrieben anzubieten. "So können wir Schritt für Schritt wieder mehr Normalität erlangen", betonte er. 

Unternehmen sollen zeitnah informiert werden

Wie es in der gemeinsamen Mitteilung der Spitzenverbände weiter heißt, wollen diese alles Erdenkliche dafür tun, dass die Unternehmen diesem Aufruf folgen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Ausweitung der Tests in Deutschland leisten. Parallel zum Aufruf würden die Unternehmen in einer raschen und umfangreichen Informationskampagne über die Testmöglichkeiten beraten. Die gemeinsame Mitteilung ist das Ergebnis von Gesprächen der deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem virtuellen Bund-Länder-Treffen vergangene Woche. bir