Eigentlich ist er schon in Rente, aber der Erfindergeist von Karlheinz Voll gibt noch keine Ruhe. Der ehemalig Maurer-Meister hat seine Erfindung einer cleveren Wasserwaage bei die Höhle der Löwen vorgestellt und einen Investor besonders beeindruckt.
Jessica Schömburg

Wer beim Handwerken oder Schrankaufbauen mit einer Wasserwaage arbeitet, kennt das Problem: Eine ebene Fläche zu schaffen, erfordert Geschick, Augenmaß und oft eine zweite Wasserwaage. Karlheinz Voll ärgerte sich über das umständliche Hantieren und hat mit Flüwa die Lösung für das Problem entwickelt. Der 68-Jährigen ehemalige Maurer-Meister und Tiefbau-Ingenieur suchte anschließend Hilfe bei der Vermarktung seines Produkts und stellte Flüwa bei der Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" vor. In der Sendung vom 5. April machte er einen Deal mit Ralf Dümmel. Der Investor sicherte sich 30 Prozent Firmenbeteiligung für 60.000 Euro. Im Interview mit der DHZ erzählt Voll, wie er die Gründershow erlebt hat und was sich seitdem verändert hat.
1. Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Karlheinz Voll: Ich habe die Vorteile meines Produkts nochmals deutlich herausgearbeitet, um diese dann in Anwendungsbespielen anschaulich präsentieren zu können. Meinen Pitch habe ich dann meiner Familie vorgetragen und die dort erfolgten Verbesserungsvorschläge eingebaut.
2. Warum haben Sie Ihr Produkt bei "Die Höhle der Löwen" vorgestellt?
Voll: Das TV-Format „Die Höhle der Löwen“ bietet die einzigartige Chance, Flüwa Millionen von Menschen vorzustellen. Somit ist dieser Schritt von immenser Bedeutung für mich. Ohne dieses Format könnte ich diese Markenbekanntheit niemals erreichen.
3. Wie stark hat Ihre Erfindung Ihren (Arbeits-)Alltag verändert?
Voll: Da ich erst seit kurzem Rentner bin, haben die Erfindung und mein Auftritt in "Die Höhle der Löwen" meinen Alltag nicht allzu sehr verändert. Natürlich beschäftige ich mich mit den verschiedenen Aufgaben, die der Deal mit sich bringt. Das sind täglich mehrere Arbeitsstunden, aber dadurch, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann, wird mein Alltag nicht allzu sehr beeinflusst. Es ist sehr erfüllend, eine spannende und sinnvolle Beschäftigung zu haben.

4. Wie ging es nach der Aufzeichnung und dem Deal mit Ralf Dümmel für Sie weiter?
Voll: Ich wurde zum Hauptsitz der DS Unternehmensgruppe, dem Unternehmen von Ralf Dümmel, nach Stapelfeld eingeladen. Dort wurden die Einzelheiten des Deals besprochen und die Verträge vorbereitet. Nach der späteren Unterzeichnung der Verträge wurden direkt viele Einzelheiten bezüglich der Vorgehensweisen für die Zukunft abgesprochen.
5. Was sind die besten Tipps, die Sie von Ralf Dümmel und seinem Team gelernt haben?
Voll: Es waren weniger die Tipps die ich bekommen habe, sondern mehr die positive und fast kameradschaftliche Zusammenarbeit, die mich beeindruckt hat.
6. Welche Ziele haben Sie sich mit Flüwa für die Zukunft gesetzt?
Voll: Ich hoffe, dass die „Wasserwaage mit Flügel“ in einigen Jahren jedem Heim- und Handwerker bekannt ist und dass sich somit mein Startup in einer guten wirtschaftlichen Laqe befindet. Toll wäre, wenn es die Flüwa in jedes Regal schafft, in dem herkömmliche Wasserwaagen angeboten werden.
Was ist Flüwa?
Bei dem Produkt handelt es sich um eine Wasserwaage mit Flügel – Flüwa. Diese unterscheidet sich von der normalen Wasserwaage durch zusätzliche Funktionen: Die wichtigste ist der ausklappbare Flügel, der es ermöglicht, gleichzeitig in zwei Richtungen zu nivellieren. Weitere Funktionen sind die 45 Grad und die 90 Grad Winkelfunktion bei ausgeklapptem Flügel. Außerdem ist die Wasserwaage magnetisch, was besonders für den Metallbauer von Vorteil ist.
Über die Sendung
Pro Start-up sitzen fünf Löwen in der Höhle, darunter Beauty-Expertin Judith Williams, Wirtschaftsexperte Carsten Maschmeyer, Medienunternehmer Georg Kofler, Handelsexperte Ralf Dümmel, Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl, Orthomol-Geschäftsführer Nils Glagau und Green-Tech-Investor Nico Rosberg. Gründer aus allen Bereichen des Alltags pitchen dort um einen Deal mit einem der Investoren. Kommt es zwischen Löwen und den Start-ups zum Deal, erhalten die Jung-Unternehmer sowohl finanzielle Unterstützung, als auch Hilfe durch die Erfahrung und Expertise der Investoren.