Aufzeichnung per Smartphone Fahrtenbuch-Apps im Test

Das Fahrtenbuch auf Papier zu führen ist mühsam. Doch inzwischen gibt es Apps, die sich bequem vom Smartphone bedienen lassen. Was die Programme taugen, zeigt der Test.

Das Fahrtenbuch per App kann viel Zeit sparen. Allerdings gibt es auch Schwachstellen. - © Yves Sucksdorff

Viele Handwerker kennen das: Die gerade getätigte Dienstfahrt muss leserlich auf Papier erfasst und die betrieblich gefahrenen Kilometer mühsam am Jahresende addiert werden. Und am Ende zittert man doch vor dem Betriebsprüfer, der das Fahrtenbuch verwirft, weil er Ungereimtheiten in den Aufzeichnungen entdeckt.

Doch es gibt inzwischen bequemere Methoden das Fahrtenbuch zu führen. Immer mehr Apps ermöglichen die Eingabe über das Smartphone, erstellen übersichtliche Auswertungen und versprechen auch noch finanzamtkonform zu sein. Doch stimmt das wirklich? Die Steuerberatungsgesellschaft felix1.de hat die beliebtesten Fahrtenbuch-Apps auf dem Markt getestet.

Getestet wurden zehn Apps, je fünf für iOS-Geräte von Apple und fünf für Smartphones mit Android-Betriebssystem. Voraussetzungen für die Teilnahme der Apps am Test waren, dass

  • die App dem ersten Anschein nach finanzamtssicher geführt werden kann und
  • keine weitere Hardware für die Nutzung der App erforderlich ist.

Untersucht wurden die Apps im Hinblick auf praktische Anwendungsfälle:
  • Der selbständige Vielfahrer fährt sein betriebliches Fahrzeug ausschließlich
    selbst, nutzt aber noch ein weiteres Privatfahrzeug betrieblich.
  • Das Familienunternehmen nutzt einen Betriebs-Pkw, aber durch mehrere
    Personen.
  • Betriebe mit Fuhrpark nutzen mehrere Fahrzeuge und haben auch mehrere
    Fahrer.

Nicht alle Apps finanzamtkonform

Im Ergebnis können acht von zehn Fahrtenbuch-Apps finanzamtkonform geführt werden. Eine App konnte keine manipulationssichere Exportdatei erstellen und fiel somit durch. Eine weitere ermittelte falsche Start- und Zieladressen.

Unterschiede bei den Apps zeigten sich beim Führen eines finanzamtkonformen Fahrtenbuchs. Denn ordnungsgemäß ist ein Fahrtenbuch nur dann, wenn auch der Fahrer die Daten vollständig und zeitnah erfasst. Hier zeigt sich, dass der Fahrer im Großen und Ganzen auf sich allein gestellt ist und unbedingt Vorwissen mitbringen sollte. Insgesamt ist die Plausibilitätsprüfung bei allen Apps verbesserungswürdig .

Offensichtliche Fehler ließen alle Apps zu, wie z.B. Stadtfahrten über mehrere hundert Kilometer, die in wenigen Minuten durchgeführt sein sollen.

Die meisten Apps lassen die Erfassung mehrerer Fahrer und mehrerer Fahrzeuge zu. Es zeigt sich jedoch, dass dies zum Teil sehr unpraktisch ist und ein erheblicher Aufwand erforderlich ist, um im Ergebnis korrekte Fahrtenbücher zu erhalten.

Unternehmer mit mehreren Fahrzeugen oder mehr als 2 Fahrern nutzen besser eine Alternative zur Fahrtenbuch-App. Bei zwei Fahrern hat sich das Gemeinsame Fahrtenbuch als brauchbar erwiesen.

Dem selbständigen Vielfahrer - oft Handwerksunternehmer - bringt eine Fahrtenbuch-App aber Vorteile, insbesondere dann, wenn er seine Kontakte mit dem Smartphone pflegt .Spätestens bei der Auswertung der Fahrten für das Finanzamt wird er die Zeitersparnis zu schätzen wissen.

Die Testsieger

Im Test haben die Apps Fahrtenbuch Pro für Android sowie Driverslog Pro für iOS die besten Ergebnisse erzielt. Den ausführlichen Test als kostenfreies PDF finden Sie zum Download unter felix1.de . dhz