Der meist zeitaufwendige Behördengang beim Anmelden eines Autos soll in Zukunft entfallen. Der Bundesrat stimmte der Digitalisierung der Kfz-Zulassung zu. Wer den digitalen Service nutzen kann und ab wann er beginnt.

Für das Anmelden eines Autos kann von September an der oft zeitaufwendige Behördengang entfallen. Der Bundesrat hat am Freitag einer Verordnung der Bundesregierung zur Digitalisierung der Kfz-Zulassung zugestimmt. Kfz-Halterinnen und Halter können alles Notwendige künftig online beantragen. Die Stempelplaketten für die Nummernschilder werden dann innerhalb von zehn Tagen per Post zugeschickt. In der Zwischenzeit reicht der digitale Bescheid als Zulassungsnachweis aus.
Den digitalen Service können auch Autohäuser und gewerbliche Zulassungsdienste nutzen. Die Länder baten die Bundesregierung allerdings zu prüfen, wie Missbrauch verhindert oder eingedämmt werden könne. Sie wiesen darauf hin, dass Plaketten beim Postversand entwendet werden könnten. Es bestehe auch das Risiko, dass vermehrt Autos mit ungestempelten Kennzeichen unterwegs sind.
In manchen Bundesländern wie in Berlin wird die Kfz-Zulassung schon seit längerem als Online-Dienstleistung angeboten.
Zustimmung auch vom Kfz-Handwerk
Die Bundesratsentscheidung wurde vom Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßt. "Dieser digitale Weg wird die Kfz-Zulassung einfacher, bequemer und effizienter machen", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Er werde helfen, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Wirtschaft und Verwaltung zu entlasten. Auch der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, erklärte, die Kfz-Zulassung werde nun "günstiger, schneller und unkomplizierter". dpa