Kleidungskonzept fürs Frühjahr Arbeitskleidung: Auf diesen Mix sollten Handwerker jetzt setzen

Kühl und warm, trocken und regnerisch – das Frühjahr zeigt sich wettertechnisch von allen Seiten. Wie sich Handwerker auf die wechselnden Bedingungen einstellen können.

Die Zusammenstellung einer Berufskleidung richtet sich auch danach, wo die Arbeit stattfindet. Mewa berät Handwerker bei der Wahl passender Kleidung für Drinnen und Draußen und stellt sie im Textilservice bereit. - © MEWA

Im Frühjahr beginnt der Arbeitstag vieler Handwerker, wenn die Temperaturen noch im unteren einstelligen Bereich liegen. Mit dem Aufziehen der Sonne klettert das Thermometer aber sehr häufig in den zweistelligen Bereich. Der Wechsel von kalt zu warm ist aber nicht die einzige Herausforderung, mit der Maurer, Dachdecker oder Zimmerer fertigwerden müssen. Zwischendurch können auch Schauer, Hagel, Schnee oder starker Wind aufziehen. Ein Arbeitsalltag im Freien kann also ziemlich ungemütlich werden.

Mit einer auf die Jahreszeit abgestimmten, möglichst flexiblen Berufskleidung und passendem Sicherheitsschuhwerk lässt er sich aber weitgehend unbeschwert bewältigen.

Mehrlagige Kleidungskombi

Eine Arbeitskleidung, die Handwerker im Außeneinsatz optimal gegen die Kapriolen des Wetters schützt, füllt einen Spind gut aus, denn sie umfasst wenigstens eine Hose sowie drei bis vier verschiedene Oberteile. Letztere werden übereinander getragen und bei Bedarf aus- oder wieder angezogen – je nach aktueller Wetterlage.
Die Grundlage bilden möglichst enganliegende Shirts oder Hemden, die bei Sonnenschein und wärmeren Temperaturen für ein angenehmes Körperklima sorgen. Ist es kühler, kommt eine "Isolationsschicht" ins Spiel.

Dazu gehören wattierte Westen, Fleece-Pullover beziehungsweise Cardigans, wärmende Fleecejacken oder eine klassische Bundjacke mit modernem Stehkragen zum Schutz von Hals und Nacken. Alternativ gibt es für Handwerksberufe auch robuste Hoody-Modelle, die an den besonders beanspruchten Stellen mit langlebigen Materialien wie Ripstop-Nylon oder Cordura verstärkt sind.

Bläst gleichzeitig eine steife Brise, ist eine Softshell-Jacke die bessere Wahl, da sie weniger winddurchlässig ist und außerdem auch bei einem überraschenden Regenschauer trocken hält. Sollte dieser in einen für den April typischen Dauerregen übergehen, empfiehlt sich, eine Wetterschutzjacke (diese sind nach der EN 343 genormt) zur Hand zu haben. Sie schützt auch bei langanhaltendem Regen, was sich an der sogenannten Wassersäule ablesen lässt. Diese beschreibt, ab wie viel Druck ein Material Wasser durchlässt. Je höher der Wert ist, desto besser die abweisende Wirkung.

Luft zwischen den Schichten

Eine besonders praktische Lösung ist eine 2 in 1-Lösung, bei der Microfleece-Jacken direkt in die Wetterschutzjacke eingezippt werden können. Wem diese Kombination zu schwer ist, kann alternativ auf wasserdichte, leichte Regenjacken ausweichen, die platzsparend in einem Rucksack verstaut oder im Transporter deponiert werden können.

Wichtig ist bei jeder Kombination, dass sich jede Schicht bequem über das Vorgängerteil ziehen lässt. Dadurch bleibt einerseits die Bewegungsfreiheit erhalten, andererseits dient verbleibende Luft zwischen den einzelnen Schichten als wärmende Isolierschicht.
Während ein mehrlagiges System bei Oberteilen hervorragend funktioniert, ist das Zwiebelprinzip bei Hosen weniger stark ausgeprägt. Wer leicht friert, kann sich mit einer langen Funktionsunterhose schützen, die unter eine Bundhose beziehungsweise Latzhose gezogen wird. Alternativ bieten sich leicht gefütterte Hosen an, die sich auch für das Arbeiten in kalten Innenräumen eignen. Darüber hinaus gibt es Regenhosen, deren Imprägnierung Nässe abhalten.

Hitzestau vermeiden

Eine mehrlagige Bekleidung und körperliche Arbeit führen in der Regel zur Transpiration – besonders unter den Achseln und in der Rückenpartie. Damit sich das Outfit nicht in eine Sauna verwandelt, ist ein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel der einzelnen Bekleidungsschichten wesentlich. Dadurch sollen der entstehende Wasserdampf und Schweiß abtransportiert und der Körper warm und trocken gehalten werden. Diese Aufgabe löst ein abgestimmtes System aus Feuchtigkeit absorbierenden, schnell trocknenden Textilien und eine Kleidungskonstruktion, die Belüftungsöffnungen im Jackenrückenteil und unter den Achseln vorsieht. Auch Arbeitswesten können für ein angenehmes Klima sorgen: Sie wärmen die empfindlichen Körperpartien, haben aber aufgrund der Armöffnungen eine ausreichende Belüftung. Außerdem bleibt die Bewegungsfreiheit der Arme erhalten.

Auf die Gesundheit achten

Wer sich bei kühlen Temperaturen und zugigem Wetter häufig bückt oder streckt, sollte seinen Rücken- und Nierenbereich besonders schützen und Jacken mit verlängerter Rückenpartie tragen: Die auf der Rückseite länger geschnittenen Oberteile halten Muskeln und Nieren warm und beugen Muskelverspannungen und -zerrungen vor. Diese Aufgabe erfüllen auch Bundhosen mit einem höher geschnittenen Dehnbund oder die ohnehin im Rücken hoch geschnittenen Latz­hosen.

Weitere, bei Jacken und Westen sinnvolle Funktionen gegen zugiges Wetter sind Ärmelabschlüsse oder Ärmellöcher mit Windschutz. Sie verhindern das Eindringen kalter Luft und halten dadurch den Oberkörper warm. Kapuzen oder Mützen wärmen außerdem den Kopfbereich und schützen vor Regen.

Ein Schutz der anderen Art ist hingegen bei Sonnenschein angeraten. Da die ultravioletten Strahlen der Sonne Hautkrebs verursachen können, empfiehlt sich das Tragen einer Kleidung mit eingebautem UV-­Schutzfaktor. Dieser UPF, der vielen von Sonnenschutzcremes bekannt sein dürfte, verlängert die Aufenthaltsdauer im Freien. Je höher der Wert, um besser der Hautschutz.

Rutschen verhindern

Bei der Wahl des geeigneten Schuhwerks spielen die Umgebung und die Risiken bei der Arbeit eine wichtige Rolle. Für den Einsatz im Nassbereich etwa sind Sicherheitsschuhe der Klasse S2 und S3 die passenden Begleiter. Sie zeichnen sich durch wasserabweisende Obermaterialien aus. Es kommt aber auch darauf an, kalte, ermüdete oder Schweißfüße zu umgehen. Beim Kauf sollte daher auf die Sohlen, das Innenfutter und die Zehenkappe geachtet werden. Wer beispielsweise viel läuft, ist mit Schuhen gut beraten, deren Sohlen die Laufenergie wieder zurückgeben und schonend zu den Gelenken sind.

Um einen guten Klimakomfort zu gewährleisten, empfehlen sich Schuhe mit Funktionsmembran; sie schützen vor eindringender Nässe und leiten überschüssige Wärme oder Fußfeuchtigkeit nach außen. Wegen niedriger Temperaturen, zu denen es im Frühjahr immer wieder kommen kann, ist metallfreies Schuhwerk eine gute Wahl, denn es verhindert kalte Füße. Nicht zu vergessen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf ihre Fußanatomie zugeschnittene Sicherheitsschuhe benötigen. Wichtig sind außerdem feuchtigkeitstransportierende Socken, die die Füße während eines langen Arbeitstags trocken halten.