Hygiene von Berufskleidung Arbeitskleidung: Corona hat den Mietservice verändert

Zwei Jahre galten strenge Hygieneregelungen und die Sorge vor Ansteckung hat Spuren hinterlassen: ­Betriebe haben nun höhere Reinheitsanforderungen an die Berufskleidung der Mitarbeiter und die textile Ausstattung ihrer Räumlichkeiten. Die Mietservice-Branche hat beides geliefert.

Das bereits seit Langem etablierte Hygienekonzept der DBL besteht aus fachgerechter, zertifizierter Aufbereitung, Lagerung und Transport der Arbeits­kleidung und hat sich auch in der Pandemie bewährt. - © DBL

Über das Sars-CoV-2-Virus war zu Beginn wenig bekannt. Es schien jedoch ziemlich schnell klar zu sein, dass eine Übertragung der Erreger durch den Kontakt mit trockenen Oberflächen unwahrscheinlich ist. Berufskleidung oder Handtücher bargen nach Einschätzung von Wissenschaftlern demnach kaum Infektionsrisiken. So vermeldete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin damals, dass die Viren empfindlich gegenüber fettlösenden Substanzen in Waschmitteln reagierten.

Eine Wäsche der Textilien genügte demnach also zur Beseitigung der Erreger. "Ungeachtet dieser Einschätzung herrschte zu Beginn der Pandemie erst einmal große Verunsicherung, ob Coronaviren nach dem Waschen auf der Arbeitskleidung deaktiviert werden und ob es eine Übertragungsmöglichkeit gibt", sagt Ole Rigbers, Regional Manager QESH (Quality, Environment, Safety, Health) bei CWS in Dreieich.

Kontaktlose Lieferung in ein Schranksystem

Um sicherzugehen, dass die Textilien tatsächlich kein Risiko darstellen, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben daher eine Überprüfung seiner ohnehin nach hohen Hygienestandards zertifizierten Prozesse vorgenommen, diese zum Schutz der Kunden und der eigenen Mitarbeiter angepasst und die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) befolgt.

Wo gewünscht habe man auch eine kontaktfreie Lieferung – etwa durch Anlieferung der Berufskleidung in ein Schranksystem – angeboten. In diesem Fall wird die Kleidung in desinfizierend gewaschene Textiltaschen verpackt und direkt in die Fächer der Beschäftigten einsortiert.

Hygienisch auf der sicheren Seite

Viele der überregional tätigen Mietservice-Anbieter haben ähnliche Erfahrungen gemacht. So berichtet die DBL in Zirndorf beispielsweise, dass sich jeder dritte bis vierte Betriebsinhaber mit dem Thema Kleider-Hygiene auseinandergesetzt hat. Damit wollen sie sichergehen, dass sich die Beschäftigten über die Kleidung "nichts ins Haus" holen oder weitertragen, so das Unternehmen. Das bereits seit Langem etablierte Hygienekonzept bestehend aus fachgerechter Aufbereitung durch zertifizierte Waschprozesse inklusive Dokumentation für den Kunden, Lagerung sowie Transport der Arbeitskleidung habe sich auch in der Pandemie bewährt.

Auf Wunsch haben die Partner-Wäschereien die eingesetzte Berufskleidung außerdem nach definierten RKI-Vorgaben in desinfizierenden Verfahren aufbereitet oder ein Schranksystem installiert, das eine konsequente Trennung der Kleidung gewährleistet: Jeder Mitarbeiter hat nur auf seine saubere Berufskleidung Zugriff. Die schmutzigen Teile wandern nach dem Tragen in einen speziellen Abwurfschrank.

Digitale Services erlauben "sauberen" Abstand

Zu dem weitreichenden Hygienekonzept, das Bardusch in Ettlingen aufgebaut hat, zählen auch Vorgaben für die Service-Fahrer. Sie sind bei der Anlieferung der sauberen und der Abholung der gebrauchten Textilien in den Handwerksbetrieben angewiesen, die gesetzlich geltenden Regelungen wie das Tragen von Masken und Hygienevorschriften einzu­halten.

Zudem würden individuelle Anforderungen von Kunden, die Selbsttests oder zusätzliche Schutzvorkehrungen verlangen, berücksichtigt, teilt das Unternehmen mit. Großen Zulauf hätten außerdem auch die digitalen Services und Online-Systeme des Mietservice-Anbieters. So würden die Kunden beispielsweise die Möglichkeit digitaler Anproben verstärkt nutzen, da sie den Kontakt zu jedem einzelnen Beschäftigten minimieren und zu einer massiven Reduzierung der Infektionsgefahr führen.

Mewa unterstützt den Wunsch von Handwerksbetrieben nach gut ausgestatteten Waschräumen durch Anbringung von Seifen- und Stoffhandtuch­spendern. - © MEWA

Zuverlässige Handhygiene dank Mietservice

Ein weiterer, vom Corona-Ausbruch ausgelöster Trend geht nach Beobachtung von Mewa in Wiesbaden zu einer verstärkten Nachfrage nach Waschraumlösungen und Fußmatten. Insbesondere in Handwerksbetrieben habe sich der Wunsch nach gut ausgestatteten Waschräumen deutlich erhöht. Durch Anbringung von Seifen- und Stoffhandtuchspendern in den Sanitärräumen wird regelmäßiges Händewaschen unterstützt und damit eine wichtige Voraussetzung für eine ungewünschte Keimübertragung geschaffen. Die Stoffhandtücher werden, wie auch die Berufskleidung, in Hygiene-zertifizierten Wäschereien bearbeitet.

Dadurch stellt das Unternehmen nach eigenen Angaben sicher, dass die Textilien inklusive Lagerung und Transport mikrobiologisch einwandfrei sind und selbst in hygienisch sensiblen Bereichen wie der Lebensmittelherstellung eingesetzt werden dürfen.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich über alle Gewerke hinweg ein stärkeres Hygienebewusstsein entwickelt. Auf Lösungen zum Schutz der Mitarbeiter mussten die Betriebe aber nicht lange warten: Die auf Reinheit und Sauberkeit spezialisierte Mietservice-Branche tat, was sie schon immer getan hat: Sie lieferte hygienisch aufbereitete Arbeitskleidung und Textilien – angepasst auf den Bedarf jedes einzelnen Kunden.